9 denen von Gaitani (S. 86 f.), Marsenjt (S. 89 f.) oder Samobor (S. 91 f.), gefunden haben. Wie in Me-teon, so dürften auch hier griechische Baumeister gearbeitet haben. Leider ist, da die Burg von Scodra durch die ganzen Jahrhunderte hindurch bis auf unsere Zeit ihre strategische Bedeutung als Schlüsselpunkt des ganzen Seebeckens nicht verloren hat, Byzantiner, Slawen, Venezianer und Türken einander hier oben abgelöst haben und jeder Besitzwechsel der Burg Um- und Neubauten brachte, in dem fortwährenden Flusse das Alte fast vollständig verschwunden. Nur an zwei Stellen sind Reste der alten Burg erhalten. Die eine verzeichnet schon EvansI5) an der Südwestecke der Feste. Es sind die Spuren einer Mauer, I2: plan des Tores der Bure von Skutari‘ erbaut aus riesigen Steinblöcken ohne Mörtel, die ihn sehr an die Mauer von Lissos erinnerte. Wir konnten Evans noch ergänzen. Am entgegengesetzten Ende des Burgfelsens, im Osten, wo der sanfter ansteigende Fels den einzigen Zugang zur Burg vermittelt, erhebt sich noch gut erhalten das erste Tor der mittelalterlichen Feste, ob in der Anlage venezianisch oder türkisch, wagen wir nicht zu entscheiden (Bild bei Ippen, Skutari S. 19). Es besteht eigentlich aus zwei Toren (Plan Abb. 12), die durch einen kleinen länglichen Hof getrennt sind. Die ganze linke Seitenwand dieses Hofes wird auf über 2m Höhe durch eine antike Mauer gebildet (Abb. 13), deren Fortsetzung sich auch in den Hinterwänden der südlichen Kasematten des ersten Tores feststellen ließ. Ebenso setzt sich die Mauer unter dem zweiten Tore fort und bildet hier die östliche Wange der Torgasse. Ihre schroffe Biegung zeigt, daß hier auch im Altertum schon ein Tor bestanden hat. Die Steine der Mauer sind im allgemeinen wohl bearbeitet. Ebenso wie in Lissos und Meteon sind sie in den Mauerstrecken in 13: j Antike Mauerreste auf der Burg von Skutari. dem S. 16 näher charakteri- sierten scheinpolygonalen System aneinander gefügt, das rationeller als regelmäßiges Quaderwerk auch die Verwendung verschieden großer Steine auszunützen gestattet. Beim Tore finden wir wie in Lissos bei Türmen und Toren reines Quaderwerk aus schön behauenen, regelmäßigen Quadern (Abb. 14). *5) Archaeologia XLVIII 1884 S. 83. 2 i