98 auch in der Antike wohl mehrere größere Ortschaften beherbergt hat. Nach der Peutingeriana lag Salluntum 18 römische Meilen = 26'6 Kilometer, nach dem Itinerar 17 römische Meilen = 25 Kilometer von Alata entfernt. Auf der von Praschniker begangenen Route kämen wir damit in die Gegend des Städtchens Danilovgrad. Ein zweitägiger Aufenthalt in Danilovgrad brachte uns jedoch keinen Anhalt, daß in dieser Gegend eine antike Ansiedlung bestand, hier sind bisher keine antiken Denkmäler zum Vorschein gekommen. Ebenso erfolglos blieb ein Besuch von Orjaluka am Nordende des Polje, das Miller (a. a. O. Sp. 469) wohl auf Grund der hier in der Generalkarte verzeichneten Ruine mit Salluntum identifiziert hat. Der nordwestlich des Dorfes spitz aufragende Felskegel trägt eine stark zerfallene kleine Befestigung, deren Mauer aus flüchtig behauenen Bruchsteinen mit dicken Mörtelschichten besteht. Wir hatten den Eindruck, daß dieses augenscheinlich als Sperre gegen einen 115: Römische Straße bei Kolovoz. aus dem oberen Zetatal anrückenden Feind erbaute Kastell höchstens in das Mittelalter zurückgehen kann. In der Ortschaft Orjaluka selbst bekamen wir auf Fragen nach alten Münzen und Steinen überall eine verneinende Antwort. Am 2. Dezember setzten wir unsere Fahrt durch die Zetafurche nordwärts fort. Die moderne Straße führt am rechten Zetaufer, während die Römerstraße anscheinend das linke berührte. Das erste sichere Zeichen ihres Bestandes haben wir in den beiden Meilensteinen von der Nahija Bijelo-Povje- pavlici bei Povje CIL III 8285, 828615S). Ihr Fundort legt die alte Straße am linken Ufer der Zeta Varis' fest. Der Uferwechsel muß wohl weiter südlich angenommen werden, da gleichwie die jetzige Straße am rechten Talhange, die antike am linken schon früh die nötige Höhe gewinnen mußte, um die Wasserscheide zwischen dem Polje von Niksiö und dem von Danilovgrad in erträglicher Steigung zu erreichen. Der Fundort der beiden Meilensteine am Beginn des schwierigen Gebirgsüberganges würde für eine Straßenstation nicht ungünstig liegen. Falls das gleich zu beschreibende antike Kastell von Niksic tatsächlich mit dem in den Itinerarien überlieferten Anderba identisch ist, so ließe sich '55) Vgl. auch CIL III S. 2328 “5; Patsch, W. M. B. H. VI 1899 S. 261.