3 7 r. M. langen Strecke von Kjuks nach Babia Han. Am Westende des Passes liegt die in der Tabula Peutingeriana genannte Straßenstation ad Dianam, die allgemein mit Babia Han gleichgesetzt wird (Kiepert, Text zu Form. orb. ant. Taf. XVI). Auf das in dieser Station vorauszusetzende Heiligtum der Diana bezieht sich unsere Inschrift7). 4. Abb. 5. Bruchstück aus Marmor, Breite o’iom, rechts Rand. Fundort wie n. 3. Den 29. und 30. Mai haben wir der Untersuchung von Medun-Medun gewidmet, wo Evans8) und Patsch9) auf Grund der Meteon. Namensähnlichkeit die alte Illyrerstadt Meteon angenommen hatten. Zweimal spielt Meteon in der Geschichte des Altertums eine Rolle. Hier traf Pantauchus, der Gesandte des Königs Perseus von Makedonien, mit dem König Genthius zusammen, um mit letzterem ein Bündnis abzuschließen. Wenige Jahre später wurde hier nach dem Falle von Scodra und der Übergabe des Genthius dessen nach Meteon geflüchtete Familie von Perperna, dem Legaten des Anicius, gefangen genommen10). Die einzige Erwähnung der Stadt in späterer Zeit finden wir bei dem Geographus Ravennas11). Die Nachrichten über das mittelalterliche Meteon hat K. Jirecek12) gesammelt. Nach ihm wird die Burg in den Zeiten des serbischen Despoten Georg Brankovic als Medonum oder Modon erwähnt. Nach einer venetianischen Beschreibung war es nur ein Turm mit einer kleinen Burg. Noch 1456 befehligte in Medun Milos, ein Woiwode des Despoten, bald darauf aber gehört der Platz den Türken. Vergebens bemüht sich Stephan Cernojevic von Montenegro, Medun den Türken zu entreißen. Nach einer Beschreibung aus dem Jahre 1614 ist Medun damals ein sehr unzugänglicher, aber fast zerstörter Platz. Meduns Geschichte reicht bis in die jüngste Zeit; noch im letzten Balkankriege hat es eine Rolle gespielt. Die Bedeutung des Platzes wird aus seiner Lage — vorausgeschickt sei, daß wir in Medun tatsächlich das alte Meteon wieder gefunden haben — an einem der wenigen, leichter begehbaren Hochwege, die aus dem Becken von Podgorica in das obere Limtal und nach Altserbien hinüberführen, verständlich. So sah Medun noch im vergangenen Jahre nach der Eroberung Serbiens einen beträchtlichen Teil des geschlagenen Serbenheeres an seinen Mauern vorüber flüchten. Medun liegt in Luftlinie 9 Kilometer in nordöstlicher Richtung von Podgorica. Ein schlechter Fahrweg führt am Rande der Kakaricka Gora entlang der Vrbica zu dem Fuße des Gebirgsstockes, genannt Doljani Vrh, der in einer steilen Wand gegen die Ebene von Podgorica abbrechend überschritten werden muß, um aus dieser in das Hochtal von Medun zu gelangen. In den letzten Jahren hat man hier an einer neuen, nur erst zum Teil fertig gewordenen Straße gearbeitet, doch muß die schwierige Stelle durch die genannte Wand noch auf einem alten Pflasterwege erklommen werden, neben dem wir da und dort Spuren eines antiken, in den Fels gemeißelten Weges wahrgenommen haben. Das kleine Hochtal von Medun wird durch einen westöstlich quer zur Talrichtung laufenden Sförmig gekrümmten Felsrücken in zwei ungleiche Hälften geteilt (Abb. 6). In dem südlichen, abflußlosen kleinen Polje liegt das Dorf Donji Medun, das sich mit einem Dutzend Häuser an den Südabhang des Felsrückens anschmiegt. Nördlich von diesem, in einer etwas weiteren, aber 7) Über die zahlreichen Kultstätten der Diana im Bereiche des alten Illyricum vgl. Schneider, A. E. M. IX 1885 S. 63; Szanto, ebenda XIV 1891 S. 113; Patsch, Wiss. Mitt. aus Bosnien und der Herzegowina (fortan zitiert mit W. M. B. H.) VI 1899 S. 223; Gerojannis, ebenda VIII 1902 S. 204 ff. Vgl. auch unten S. 75 Anm. 114. 8) Antiquarian Researches in Illyricum, Archaeologia XLVIII 1884 S. 84. 9) Patsch bei Pauly-Wissowa R. E. s. v. Birziminium. 10) Livius XXXXIV 23, 3; Polyb. ed. Bekker 29, 2; Livius XXXXIV 32, 3. “) 2ii, 8—io: iuxta Burzumon est civitas quae dicitur Medione. I2) IUyrisch-albanische Forschungen, zusammengestellt von L. v. Thallöczy (im folgenden zitiert mit I. A. F.) I S. 98.