72 henkellosen Gefäßen, die Darstellung zweier Löwen, die sich von beiden Seiten auf eine unter ihnen zusammengebrochene Hirschkuh gestürzt haben, eine fast symmetrische, offenbar für ein Giebelfeld komponierte Darstellung. Darüber dann zwischen zwei Rosetten, wie wir sie von attischen Grabsteinen des vierten Jahrhunderts gewöhnt sind, auf einer Leiste eine Kylix mit hohem Fuß, auf ihrer Lippe zwei Tauben, die von dem Wein nippen, zwei weitere rechts und links des Bechers, eine der hellenistischen Kunst geläufige Darstellung1“8). Den oberen Rand des Frieses füllt eine Girlande, geflochten aus zwei Eichenzweigen, an denen Blätter und Eicheln gegenständig abwechseln. Über einem Zahnschnitt folgt dann ein Giebel, dessen Fläche mit einem Stierkopf zwischen zwei symmetrischen Greifen geschmückt ist. An den Seitenflächen je eine Rosette sowie die Fortsetzung des Eichenkranzes der Vorderseite. Reich war auch der Akroterienschmuck, leider ist er aber nur zum Teil erhalten, vom Mittelakroter die Basis mit den vier Tatzen eines katzenartigen Tieres (Greif oder Löwe). Seitlich stand an jeder Ecke zunächst ein kleines Palmettenakroter der gewöhnlichen Form. Hinter diesem als figürliches Akroter je eine Grabsirene mit trauerndem Gestus der Hände, die der linken Seite fast ganz, die der rechten bis zu den Hüften erhalten. Auf dem Architrav die Inschrift in Buchstabenformen der Zeit etwa vom Beginne des zweiten Jahrhunderts v. Chr. A hat bereits die späthellenistische Form mit der gebrochenen Querhaste, das i. zeigt die ältere Form mit divergierenden Schenkeln neben der späteren mit parallelen. Buchstabenhöhe durchschnittlich 0'02m. (jjAAAKPAAYilMAXOY’ N f AT£N H iTf l£l A AMOY XAlPfTf OaXaxpa [A]uoi[iaxou NeayEVTjs TetaiSajiou | yjxipexz Der Name der Frau ist bisher anscheinend noch nicht belegt, wohl aber sind die männlichen Namen desselben Stammes gerade in unseren Gegenden häufig. So begegnet uns der Name <1)x\xy.po$ als Beamtenname auf Münzen von Apollonia aus der Zeit der zweiten autonomen Prägung (229 bis 100 v. Chr.)109), ebenso die Weiterbildung aXaxpiwv auf Münzen von Dyrrhachion derselben Zeit. Der zweite Name ist wohl für Aua:'jJ.a)(0i verschrieben. Auch dieser Name begegnet uns in derselben Periode auf den Münzen von Apollonia. Die Form Xeaysvrj? ist bisher anscheinend noch nicht belegt. Wir kennen nur die Form Neoyevrj? aus einer Inschrift von Keos (Fick, Die griechischen »°8) vgl. das Mosaik im kapitolinischen Museum: I09) A. Maier, Die Silberprägung von Apollonia und Jones, The Sculptures of the Museo Capitolino S. 143 f. Dyrrhachion, Numismat. Zeitschrift N. F. I 1908 S. 13. Taf. 34; Helbig, Führer I 2 n. 793 S. 438 f. 87: Grabstele in Pojani.