95 benen römischen Inschriften CIL III 14600, 14602'50) fanden wir keine mehr an ihrem ehemaligen Aufbewahrungsorte, dem Hause des Prenn MaCija, vor, da das Haus vollständig zerstört ist. Während CIL III 14602 gänzlich verloren zu sein scheint, ist CIL III 14600 jetzt in der ebenfalls hart mitgenommenen Kirche am Südausgang des Dorfes eingemauert. Da weder Ippens noch Nopcsas'5') Lesung vollkommen genau ist, teilen wir die Inschrift nochmals mit (Abb. 112). CASSIAE C-F - AN NAE'C -CASSIVS- LON CINVS•CONTVBERNA LI • SVAE • BENE MERENTI FECIT ET-SIBI-ET-SVIS Cassiae C(ni) /(Mac) An-nae C(aius) Cassius Lon-ginus contuberna-li suae bene merenli fecit el sibi cl suis. H2: Inschrift in Vuksanlekaj. Die Inschrift gehört nach Form der Buchstaben und Fassung an das Ende des ersten oder an den Anfang des zweiten Jahrhunderts n. Chr. Die von Nopcsa (a. a. O.) mitgeteilten Architekturglieder waren nicht mehr auffindbar, wohl aber der von ihm hier gesehene Meilenstein, der am Nordausgang von Vuksanlekaj aufrechtsteht, i’90m hoch, o'8om breit, mit flüchtig behauenem Sockel. Ein zweiter liegt umgefallen nordwestnördlich vom ersten in einer Entfernung von genau einer römischen Meile, 300 Schritte südlich von dem Städtchen Tuzi, ein dritter (Nopcsa a. a. O. S. 184) befindet sich in doppelter Entfernung vom zweiten nördlich von Tuzi, 200 Schritte östlich der neuen Straße zwischen Kilometer 8 und 9 von Podgorica. Daß bei Vuksanlekaj eine größere an der römischen Straße gelegene Ansiedlung vorauszusetzen ist, beweisen nicht bloß die schon von Ippen und Nopcsa veröffentlichten Denkmäler, sondern auch die in den Wiesen und Äckern, besonders in der Nähe der oben erwähnten Kirche sichtbaren Ziegelscherben und Geländespuren, die auf Mauerzüge unter der Erde schließen lassen. Die Gleichsetzung dieser antiken Ortschaft mit der in den Itinerarien verzeichneten Straßenstation Bersumnum (Tab. Peut.) oder Birziminium (Itin. Ant. p. 339)I5*), die zuerst Ippen ausgesprochen hat, würde sehr an Wahrscheinlichkeit gewinnen, wenn Cinna tatsächlich mit Marsenjt gleichzusetzen wäre. Denn die Entfernungsangaben der Itinerarien von 16 und 18 römischen Meilen würden ganz gut mit der Strecke Marsenjt Vuksanlekaj, und zwar eher mit der längeren, um den Lideni Hotit herum (zirka 23 Kilometer), als mit der kürzeren über Kozan (zirka 20 Kilometer) übereinstimmen. Außer den drei Meilensteinen hat die Römerstraße in der Ebene von Podgorica nur noch an der Übergangsstelle über den Cem (Cijevna) Wegspuren hinterlassen. Knapp neben der jetzigen großen Steinbrücke über den Cem bei Sabanovidi gewahrt man in den Konglomeratbänken, durch die sich der Cem in mehreren Wasseradern durchgebissen hat, die i‘6om abstehenden, in den Fels eingemeißelten Spurrillen der antiken Straße (Abb. 113). Während die jetzige Brücke die beiden Steilufer des Cem direkt verbindet, führte die alte Straße zunächst in einer Schleife die südliche Uferhöhe herab bis zu dem eigentlichen Flußbett, überbrückte den nicht allzu breiten Hauptarm des Cem und erreichte mit einer weitausholenden Schleife die nördliche Uferhöhe. Hier und etwa 50 Schritte weiter in gerader Richtung gegen Podgorica zu ist der antike Straßenkörper im Terrain deutlich Römische Meilensteine zwischen Vuksanlekaj und Podgorica. Antike Straßenspuren bei Sabano-viii. '5°) Dazu kommt noch die ebenfalls aus Vuksanlekaj '5') W. M. B. H. XII 1912 S. 183. stammende, im Pfarrhause von Trabojna eingemauerte 'S5) Tomaschek bei Pauly-Wissowa, R. E. s. v. Bersum- Inschrift CIL III 14601; Ippen a. a. O. S. 208 n. 1. num; Patsch, ebenda s. v. Birziminium.