77 mauer stößt, als auch in ihrem Verlaufe längs des Nordwestabfalles der Akropoliskuppe. Nordwestlich von ihr zieht eine zweite Mauer quer durch das schmale Stadtgebiet. Von Baulichkeiten im Inneren der Stadt hat sich, wie bereits oben festgestellt, nichts mehr über der Erde erhalten. Die Felder des Dorfes Margli<5 und Dickicht nehmen nun ihre Stelle ein. Doch scheint eine zukünftige Grabung Erfolg zu versprechen. In dem Erdreich der Felder finden sich zahlreiche Ziegelstücke, da und dort kommen schönbehauene Quadern zum Vorschein. Auch haben die Bauern von Marglic vielfach antike Bearbeitung zeigende Steine in den Mauern ihrer Häuser verbaut. Sie zeigten mir zwei Schäfte ionischer Säulen von o'45m oberem Durchmesser, die sie in einem der Äcker auf dem Hügel gefunden hatten. Das Maß ließe auf einen Bau von min- destens der Größe des Athener Niketempels schließen — ob Säulenhalle oder Tempel muß dahingestellt bleiben —, für einen Privatbau scheinen die Maße zu groß zu sein. Wenn wir nun den Versuch machen, aus den wenigen Resten der Stadt ihre Baugeschichte zu rekonstruieren, so läßt sich folgendes feststellen. Erbaut jedenfalls schon in vorgriechischer Zeit — aus dieser stammt der Teil der Mauer im Nordwesten —, hat die Stadt in der Folgezeit stark unter griechischem Einfluß gestanden, war wahrscheinlich — die Nähe des in der Luftlinie 18 Kilometer entfernten Apollonia läßt neben anderen Gründen dies annehmen — auch von Griechen besiedelt. Damals wurde der größere Teil der alten kyklopischen Mauer durch Quadermauerwerk verstärkt. Ich habe an einer Stelle am Ostrande des Plateaus, wo die Regen das Erdreich von diesem herunterspülen, unter den reichlich zutage kommenden Scherben die verschiedensten Waren auflesen können. Solche mit bestem schwarzen Firnis, Reste von schwarzgefirnisten Tellern mit eingestanzten Pal-mettenkreisen, Stücke mit rotem Firnis bis herab zu Bruchstücken richtiger Terra sigillata, daneben Proben einheimischer Keramik, ganz rohe aus reichlich mit Glimmer versetztem, schwarzgebranntem Ton und auch bessere, doch ebenfalls handgemachte Ware mit handpolierter Oberfläche. Aus hellenistischer Zeit stammt ein jetzt in der Präfektur von Fjeri aufbewahrter Grabfund aus Marglic, bestehend aus einem schwarzgefirnisten Becher mit hohem Fuße sowie einem rohen Gebrauchskrug.1 ‘7) In späterer, wahrscheinlich nachchristlicher Zeit ist dann die Befestigung noch einmal instand gesetzt und verstärkt worden. 117) Einen in Marglic gefundenen und von dort nach der Inschrift KoujaXa X“1?» hat Aristarchis 'EXX. cpiX. aOXX. Berat gebrachten Grabstein mit einer weiblichen Büste und XIII 1879 S. 86 veröffentlicht.