79 97 b: Maskenfries in Libovca. Unter den übrigen in Ardenica befindlichen Skulpturen verdient das von Patsch a. a. O. S. 155 abgebildete Fragment einer Amazonomachie besondere Beachtung. Die Zeichnung bei Patsch wird der Schönheit des kleinen Stückes kaum gerecht, doch war eine photographische Aufnahme leider infolge der hohen Aufstellung unmöglich. Es ist besonders reizvoll durch die noch reichlich erhalten gebliebenen Spuren der alten Bemalung, rot an den Schilden, gelb an den Gewändern. Am nächsten Morgen wanderten wir von Ardenica in westlicher Richtung herab zu dem am Abhang der Gureza inmitten eines Zypressenhaines gelegenen Kloster Libovca. Auch hier war die Suche nach verschleppten Antiken erfolgreich. An der Apsiswand fanden sich neben einem hübsch gearbeiteten Bankfuß aus parischem Marmor, 0-30m hoch, o-29m breit, mit der Darstellung eines Greifs IlS) zwei dorische Friesstücke mit Maskendarstellungen an den Metopen. Die rechts von der Apsis eingemauerte zeigt Abbildung 96. Das Material ist ein harter grauer Kalkstein, die Höhe o‘52 m, die Breite des Ganzen 078 m, wovon auf die Triglyphe 0'30 m, auf die Metope o'48 m entfallen, die Höhe der Kopfleiste o'o7m Auf der Metope die Maske eines alten bärtigen Mannes mit hohem Lockenonkos, dessen oberstes Stück abgeschlagen ist. Von ihm fallen die Locken zu beiden Seiten des Gesichtes in langen Strähnen herab. Das Gesicht zeigt sehr kräftig durchgebildete Formen, vorgewölbte faltige Stirne, zusammengezogene Augenbrauen, runzelige Wangen und herabhängenden Schnurrbart. Die Nase und das Kinn fehlen. Besser ist das zweite, links von der Apsis ^eingemauerte Stück (Abb. 97 a, b) erhalten. Auch f'° -«L.»hier Metope und Triglyphon, Material und Maße «mmi sind dieselben wie bei dem vorher beschriebenen. ▲ M" S B Die auf der Metope angebrachte Maske zeigt das I » m - ' H bartlose Gesicht einer alten Frau, das kummer- k ; J J volle Antlitz von zahlreichen Runzeln und Falten durchfurcht, die tiefliegenden Augen von kräf-H , f.- tigen, schattengebenden Linien umgeben, die ■ - WBKä Mi - I Wange mit den vorstehenden Backenknochen tief ■ M ' '7 ■ eingefallen. Das Haar ist kurz und anliegend, ■ 1 nur im Nacken ein paar längere Locken. i “ v ü-ic- ~ Zu diesen zwei Metopen gehören nach den Maßen die zwei in der Südmauer des Turmes von Kloster Pojani eingemauerten, die oben S. 75 erwähnt wurden. Was die ganze Ausführung der Masken betrifft, so zeigen sie deutlich, daß sie auf die Fernwirkung berechnet sind und im einzelnen daher von der Nähe aus betrachtet recht hart und kräftig wirken. Immer ist durch tief eingerissene Linien auf eine kräftige Schattenwirkung hingearbeitet. 97 a: Maskenfries in Libovca. Antiken in Libovca. IlS) Ähnlich in Berlin, Beschreibung der antiken Skulpturen n. 1087 und 1091.