45 Stunden entfernt und zur Eisenbahnstation Duino—Sistiana (auf der Strecke Triest—Görz) verkehren zu allen Zügen Wägen; vom Frühjahre bis zum Herbst verkehren Dampfer dreimal täglich zwischen Triest und dem Curorte. Demselben Eigenthümer gehören die eine halbe Wagenstunde von Sistiana entfernten Römerthermen von Monfalcone. Der Weg dorthin führt an dem pittoresken historischen Schlosse von Duino und an der Sagenreichen Ortschaft S. Giovanni di Duino, woselbst der räthselhafte, schon von Vergil gepriesene Fluss Timavo aus dem Felsen entspringend schon nach kurzem Laufe sich ins Meer er-giesst, vorbei. Die Thermen von Monfalcone mit ihren 38 bis 40° heissen Chlor-, Brom-, Jod- und Schwefelbädern waren schon in Römerzeiten als stark heilkräftig gegen alle Arten von Gicht-und rheumatische Leiden berühmt. Unter dem neuen Besitzer ist das Etablissement gründlich renoviert worden und geht einer neuen grossen Zukunft entgegen. Ausser der Thermalcur wird auch die Fangocur angewendet, was durch die vor kurzem erfolgte Entdeckung eines reichen, dem besten Fango, jenem von Battaglia, Pistyan u. s. w., gleichkommenden natürlichen vul-canischen Schlammlagers im Gebiete der Thermen ermöglicht wird; als Complementärcuren dienen Massage, Elektricität und Heilgymnastik. Durch die Vereinigung des Besitzes von Sistiana und der Thermen von Monfalcone in einer Hand ist den Patienten, die nicht im Etablissement selbst oder im nahen Städtchen Monfalcone wohnen wollen, ein comfortabler Aufenthalt in Sistiana geboten; sowohl mit Sistiana als mit Monfalcone wird ein regelmässiger Omnibus- und Wagenverkehr unterhalten. Monfalcone ist Eisenbahnstation auf der Südbahnlinie Triest—Görz. Auch die eben genannte Landeshauptstadt der gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca ist durch ihr mildes Klima berühmt und ist ein beliebter klimatischer Wintercurort, der mit Recht den Namen des »österreichischen Nizza« führt. Monfalcone ist ferner die Kopfstation der Friauler Localbahn, die über Cervignano nach der österreichischen Grenze geht und jenseits derselben Anschluss an das italienische Eisenbahnnetz hat. Die Localbahn stellt die kürzeste Verbindung zwischen Triest und Venedig her. Im Friauler Tieflande, dessen Hauptfluss, den Isonzo, die Eisenbahnbrücke bei Pieris übersetzt, liegt Aquileja, einst die grösste Stadt nach der Welthauptstadt Rom, heute ein stilles Dorf. Aquileja liegt von der Haltestelle Villa Vicen-tina der Friauler Bahn eine halbe Stunde entfernt. Die uralte Basilika der mittelalterlichen Patriarchenstadt und das k. k. Staatsmuseum, in dem alle antiken Funde aus den Meilen im Umkreise umfassenden Gebiete der einstmaligen römischen Hauptstadt in übersichtlichen Sammlungen geordnet sind, sind alljährlich das Ziel zahlreicher Wanderer. Ihre Zahl hat noch zugenommen, seit sich auf der Laguneninsel Grado, die auch einmal Sitz eines mächtigen Patriarchen war, ein Strandbad zu entwickeln begonnen hat; der Weg vom Lande nach Grado führt nämlich über Aquileja und Belvedere, wo man den Lagunendampfer