blieben. Letzterer verbirgt in seinem Buschwerk den Eingang zu einer interessanten Grotte; die Archäologen fanden darin Gegenstände aus jenen fernen Tagen, in denen die Bewohner der adriatischen Küste auf Pfahlbauten, Küsteninseln und in den zahlreichen Karstgrotten Herd und Schlafstätte hatten. Weit in die Vergangenheit zurück reicht auch der Sagenkreis, der die Ufer des unweit von Duino ins Meer tretenden Timavo umgibt und uns erzählt von dem Zuge der Argonauten, die donauaufwärts bis in die Laibach gelangt, hier ihre Schiffe nach weitem Ueberlandtransport wieder ins Meer setzten; dann von den Pferdeopfern im heiligen Hain der Diana; von Antenor und seinen Trojanern und von dem Tempel des Diomedes, auf dessen Grundfesten jetzt ein gothisches Kirchlein steht. Ostgothen und Longobarden treten — wandern wir weiter westwärts — auf die Bildfläche der geschichtlichen Erinnerung; den einen und den anderen wird der Bau des seltsamen Thurmes zugeschrieben, der von einem Walle eng umgürtet, auf einem Hügel über Monfalcone wacht, und sowie Duino einst Tybein hiess, so verzeichnen alte Landkarten das einst dem Patriarchen von Aquileja unterthane Städtchen an der Rosegabucht mit dem Namen Falkenberg. Seine Schwefelthermen,' im Mittelalter verschollen, wurden von den Römern hochgeschätzt und können jetzt wieder in einem entsprechend eingerichteten Badehause benützt werden. Die Stadt, die einige Fabriken besitzt, bildet den Ausgangspunkt für Ausflüge nach Villa Vicentina, einem schönen Landsitz der Exkaiserin Eugenie, nach dem Dorfe Aquileja, dessen Staatsmuseum die Reste der einstigen Weltstadt sammelt und dessen Kathedrale alles birgt, was von der Glanzzeit der longobardischen Patriarchen übrig geblieben ist, nach Grado, dem ehrwürdigen Sitz der mittelalterlichen Patriarchen der Seeveneter. Auf der Düne dieser uralten, malerischen Lagunenstadt versammelt sich alljährlich eine grosse Zahl von Sommergästen, um das Strandbad zu gemessen. Den Nordrand der Lagune beschattet hier noch ein Rest des grossen Pinien-waldes, der einst die Adria vom Timavus bis Ravenna umkränzte, und auf einem kleinen Eilande wirkt als Erbin eines Neptuntempels die Madonna von Barbana Wunder in den Gefahren des Meeres, in Krankheiten des Viehes, bei Feuersbrünsten und Ueber-schwemmungen. Darum sieht, wie einst der Zeustempel in dem belebten römischen Kriegshafen, nun das weltabgeschiedene Lagunenheiligthum an seinen Festtagen viel gläubiges Volk aus allen Küstenländern herbeiströmen, darum wird das wunder-