63 Pola, Arena. in keiner Weise zu messen, von dessen Grösse man sich eine Vorstellung verschaffen kann, wenn man bedenkt, dass die Arena, dieses berühmte Römerdenkmal Polas, mindestens 20.000 Zuschauer fasst. Hochinteressante Baureste der römischen Zeit sind auch der vortrefflich erhaltene Tempel des Augustus und der Roma, der in das mittelalterliche Stadthaus eingebaute Diana-tempel, der Triumphbogen der Ser gier am südlichen Eingänge der Altstadt, die Porta Gemina, die Porta Hercidis und ein zum Capitol führendes Thor sammt Pflasterstrasse. Von der Ausdehnung der antiken Stadt und ihrer Villenvorstädte geben die Römerfunde von Medolino, in der Bucht von Badò, bei Fasana und auf den Brionischen Inseln ein annäherndes Bild. Aus dem Mittelalter besitzt Pola hochinteressante Sculpturen lon-gobardischen, byzantinischen und romanischen Charakters in Kirchen und insbesondere an dem bereits erwähnten Municipal-gebäude. Von Pola aus lohnt sich ein Ausflug nach dem Eilande Brioni grande, das — noch vor wenigen Jahren fiebergeschwängert und menschenleer — durch seinen gegenwärtigen Besitzer, Herrn Paul Kuppelwieser, in ein kleines Paradies verwandelt worden ist. Wohlgepflegte Wege führen durch balsamduftende Wälder und längs der buchtenreichen Küste, die stehengebliebenen Wände der alten Steinbrüche sind mit Epheu, Opuntien und Kappern-kraut überzogen und bilden windgeschützte Wandelgänge, in denen man unter Palmen, exotischen Coniferen, Magnolien und allerlei anderen subtropischen Bäumen und Sträuchern stundenlang dahinwandeln kann. Die zahlreichen Römerfunde auf dieser Insel beweisen, dass auch die Alten ihre Vorzüge zu schätzen wussten.