83 ältesten Städte Dalmatiens, welche zu Kriegszeiten wiederholt zerstört und gebrandschatzt wurde. In unmittelbarer Nähe ist der See von Prokljan, durch die Mündung der Iverka, welche hier kein Gefälle hat, gebildet. Die Wasserfälle der Kerka bilden nach Noe ein Mittelding zwischen den jähen Wasserstürzen der Alpen und den breiten Cascaden des Rheinfalles oder des Niagarafalles. Während man von der Tiefe aus die herabstürzenden Wassermassen als einen einzigen Fall betrachtet, erkennt man von der Uferhühe aus die fünf durch Felsriffe getrennten Stufen. Der mächtige Eindruck dieses Naturschauspiels wird noch erhöht dürch die üppige, fast alpine Vegetation. Ungefähr 6 km oberhalb des ersten Falles liegt inmitten der seeartig erweiterten Kerka, umgeben von felsigen Bergen, auf einer kleinen grünen Tafel das alte Kloster Visovac. Von Sebenico kann man mit der dalmatinischen Staatsbahn direct in 3 Stunden nach Spalato fahren. Auf der Hälfte dieser Strecke, in der Station Perkovio-Slivno zweigt die Bahn nach Knin ab. Diese Stadt mit 2000 Einwohnern liegt in fruchtbarer Gegend und war einst Grenzfestung gegen die Türkei. Fünf Strassen stossen hier zusammen: die croatische über Grab, die bosnische aus dem Livanjsko Polje, die Strasse von Sinj, die Strasse von Dernis und die Strasse von Kistanje. Im Örts-museum sind prähistorische Funde auf bewahrt, die wegen ihrer Eigenart das besondere Interesse der Fachmänner hervorrufen, dann römische Inschriften, Denksteine und Münzen; hauptsächlich werden aber hier croatische Alterthümer aus dem frühen Mittelalter gesammelt, dann byzantinische Münzen u. dgl. Die Weiber beschäftigen sich mit der Herstellung billiger Teppiche und Tischdecken. In der Umgebung v©n Knin findet man manche Landschaftsscenerie von eigenartigem Reiz, so z. B. das schluchten-reicheBudicnjicathal,dasKosovo Polje mit seinenschilfumkränzten Wassertümpeln, den Topolje-Wasserfall. Oestlich von Knin, 16 km entfernt, erhebt sich die Dinara, mit ihrem kahlen Absturze auf derWestseite, eine der grossartigsten Gebirgsbildungen der ganzen südlichen Kalkalpen. An ihrem Fusse entspringt die Cetina und nicht weit davon die grosse Grotte vonVrlika, in deren Hintergrund ein Bach rauscht. Auch auf dem Rücken der Dinara gibt es zahlreiche Höhlen und Schneelöcher. In einer Seehöhe von 440 m liegt der Marktflecken Vrlika, der als Sommerfrische und Touristenstation Beachtung verdient. Von der im Westen des Ortes gelegenen Festung hat man einen günstigen Ausblick auf die grossartige Gebirgslandschaft der Dinara. In der Nähe des Marktes entspringt eine Mineralquelle; sie enthält salz- und kohlensauren Kalk, Magnesia, Kieselerde und Spuren von Eisen. Zwischen Sebenico und Trau liegt eine der unwirtlichsten Küstenstrecken Dalmatiens. Das Ufer ist meist kahl und grau und die dahinter liegenden Berge umschliessen ein Hochland mit wenigen einsamen Ortschaften, deren Bewohner in Tracht und Gebräuchen am alten Herkommen festhalten. An den Bahnstationen zwischen Perkovic und Spalato erhält man zuweilen den Anblick eines 6*