112 zu dem von einem verfallenen Fort bewachten Engpass, durch den man in das weite, fruchtbare Brennothal tritt. Die Strasse nach Trebinje zweigt hier ab und klimmt zwischen salbeiduftendem Weideland und hochstämmigen Wachholderbäumen zum herzegowinischen Hochland hinauf. Unser Fahrweg aber strebt im Schatten von Mandelbäumen dem Strande zu, wo sich die Brenobucht öffnet. Das Wirtshaus bei Molini di Breno ist ein beliebtes Ausflugsziel der Ragusaer. Der Brenobach fällt in hübschen Cascaden herab und fängt sich in dem Fluder einer Mühle, deren altersschwarzes, von allerlei Schlingpflanzen tiber- Aussicht vom Hôtel Imperial in Ragusa. wuchertes Gemäuer mit einem Silberschleier umhüllend. Bei dem Pfarrdörfchen Molini pflegten die zwischen Ragusa und Ragusa vecchia verkehrenden Dampfer anzuhalten. Während unser Auge sich der wechselvollen Küstenbilder erfreut, erreichen wir Ragusa vecchia. Ueber die den Korinthern zugeschriebene Gründung von Epidaurus sowie über die Schicksale dieser seit den Tagen der Liburnerkönigin Teuta den Römern unterworfenen Stadt weiss uns die Geschichte gar Manches zu erzählen. Sie war die Hauptstadt der Provinz Unter-Illyrien und wurde im siebenten Jahrhundert zerstört. Heute zählt das von Blumen- und Agrumengärten umkränzte Städtchen kaum 800 Einwohner. Es ist der Geburtsort des in Agram lebenden Malers Bukovac. Bei einem altslavischen Steinkreuz überschreiten wir den Uebergang ins Canalithal, das seinen Namen von der antiken