baß bie ©emeinbegrünbe, welche früher im Soioitat3t>erfjäitni3 ftanben, feitfjer beit Kolonen meift berfaitft morben finb unb baß ©etreibebau faft gar nicht borfommt, tuoi)i aber bie Kultur ber ötibe unb baß, wo bie Qlibe baS §auptprobuft ift, auch ¡hre Sebenäbauer bie Dauer beS KolonatSbertrageS beftimmt. Gin Mufter eine§ KotonatSbertrageS liegt unter Anlage M bei. Die ©egenb bon Gittabecdjia macht einen toefentlich weniger erfreulichen Ginbrud als jene bon ©elfa, baS, wie eS fcheint, in einer bebeutenben SSIüte fidj befinbet. gn biefer Richtung wäre auf bie Satfache IjinpWeifen, baß bie ©emeinbe einen Säuern in $ara hot lanb» mirtfchaftiich auSbtlben taffen unb baß biefer nun bie anberen unterrichtet. Auch forgt man hier unter ber Snitiatibe beS SürgenneifterS fdjon je|t für bie Sefchaffung bon amerifanifd)en Reben, um im Beitpunfte be§ Einbruches ber PhbUogera gegen biefetbe gerüftet ¡u fein, gaft alle Kolonen haben Gigenbefi^ unb auch ein eigenes, wenn aud) fleineS |>auS. Gine AuSbehnung be§ GigenbefifeeS finbet in berhältniSmäßig geringem Maße ftatt, ba ber ©roßbcfitj borwiegt unb bie ©runbbefi|er feine Seranlaffung haben ju beriaufen. Rur bon ben Domänen ift ©runb an Kolonen abberfauft worben. 2Bäl)renb anberwärtS auf ber gnfel, wo Weniger futturfäbiger Soben unb große Konfurrenj beftcbt, bie Quote be§ ©runbbefitjerS bis auf bie ^älfte fteigt, beträgt fie hier meift ein Drittel ober ein SSiertet. Die Meliorationen werben nach &er Quote erfeijt, bei Ser» fauf ober Grbteitung muß ber .ßerr bie ßuftimmung geben; er befifct aud) ein SotfaufSred&t, bas aber meift auch i>en Koionen jugeftanben wirb. Daß bie Kotonen ben Schwefel ufw. felber liefern muffen, betrachten bie» felben bielfach als ein Unrecht. Son biefen allgemeinen ©ebräudjen fommen aud) Abweichungen bor. ®o finft bie Quote bielfach auf ein günftel unb werben bie Meliorationen, 51t benen aber bie Mauern nur bann ge» hören, wenn bieS auSbrücftid) bereinbart ift, im ganjen 2Berte erfefet. Die Dauer bes SertrageS ift jutn Seil für eine, ¿um Seil für jmei Rebenanpflanjungen, manchmal aber auch für eine beftimmte geitperiobe feft-gefe|st. Die DarobStina fommt nur feiten bor, fann aber 200 bis 600 K betragen. Seriängerungen ber Ser» träge burd) Seilpftanjungen werben meift gebulbet, babet entfeheibet immer bie Rebe. Der Anbau P011 ©etreibe finbet nur auf ©emeinbegrünben, in ben £>ügeln, bon Klee nur pr Sobenberbefferung, bon ©emüfe nur fetten unb ohne Seilnng beS ProbufteS ftatt. Auf ©emeinbegrünben fommt auch Subfolonie bor, Wobei bann bie ©emeinbe ein Achtet, ber ftoione ein Siertei ober ein günftel, ben Reft ber Subfolone erhält. Mehrfad) müffen bie Säuern für ben Pfarrer aitffommen, baS fj^Bt bie fogenannte QreStina befahlen. Sei fird)lichen ©riinben ift ber @a^ bielfach ein Sed)ftet unb eS märe p wünfehen, baß et ftabii bleibe. Son 5B3ud)er ift im allgemeinen feine Rebe. Da Arbeitermanget tjerrfdjt, finbet eine BuWanberung befonberS aus Smotäfi ftatt. Gin wefenttid) anbereS Silb bietet bie ^snfel Srajja, bie ptn größten Seite fehr arm ift unb beren Sd)idfal baooit abhängt, ob bie Pht)llo£era bie Rebfufturen jerftört ober ob bie Snfet y0r biefer ©eißet bewahrt Wirb. Das fommt baljer, baß ber fruchtbare Soben meift fo feidjt ift, baß er fich für bie amerifanifche Rebe nicht eignet. Gtwa 90 Prozent bes SobenS befinben fich im Kotonate unb eS würbe ber gange Soben fid) in bentfelben Scrfmltniffe befinben, wenn nicht bie AuStoanberung fo enorm wäre, baß eS überall an Seuten fehlt. Damit hängt es pfammen, baß weite glädjen unbebaut finb, in manchen ©emcinben bis p 50 Prozent beS SobenS. AIS Probufte ftehen im Sorbergrunb SBein, Öliben, Ghrt)fanthemen, manchmal auch geigen unb Marafdje. Gntfcheibenb ift immer bie Rebe. SSenn nad) bem Abfterbcn berfelben Dtibenbäume borhanben finb, fo werben biefelben bem Kotonen bom ©runbbefi^er abgetöft. Als abgeftorben gilt bie Rebe, Wenn bie Srctene, eine glädje bon girfa ¿Wei Ar, ntc^t mehr 22 Siter Moft gibt. (AnberwärtS würbe mir bie Sretene als eine giädje bon 81/* Ar bejeidjuet.) Sor bem Abfterben ber Reben fann bet Kolone, wie faft überall, nur enttaffen werben, wenn er ben Soben nicht bebaut ober etwas beruntreut, KolonatSberträge werben in ben ©ruubbüdjern eingetragen, wenn fie nicht ©etreibeboben betreffen, benn im leideren gatte bauern fie ja nur ein Saht. Seilpflanpngen berlängern ben Sertrag, unb ¿war nicht immer mißbräuchlich, fonberu bietfacl) bereinbartermaßen. Der Grfan ber Meliorationen wirb örtlich berfcfjieben burdjgefütjrt unb erfolgt unter gnterbention frei gewählter ©djiebSteute. 3n ©an Pietro pm Seifpiet erhält ber Kolone bet Pribatbeßh, wenn ber Sertrag auf ein Drittel pgunften beS §errn lautet, jwei Drittel be§ SBerteS ber Melioration. !Jft ber ©a^ beS §errn ein geringerer, fo erhält ber Kolone bie ganjen Meliorationen erfettf. 3ft ^¡e Quote ein günflel, fo Werben in bie Meliorationen auch kie Mauern einbejogen. gn Sol, baS feljr gute ©riinbc hat, beträgt bie Quote in ber Regel bie |)älfte unb muß ber ©runbljerr unter allen Umftänben, wenn er ben Kotonen entläßt, bie ganjen Meliorationen erfehen. AnberwärtS finbet ber Grfa| nach ber Quote ftatt. gn ©an Pietro beträgt bie Quote beS §errn bei ben ©emeinbegrünben gewöhnlich ein Siertei, bei ben fird)lid)en ©rünben ein günftel ober ein ©echftet. .‘pter tritt aber häufig ©ubfotonie auf, bie Wucherifch auSgebeutct wirb. Sielfach loaren bie fird)licheu ©rünbe urfprünglid) bem Pfarrer nur jur Rit^nießuug übertaffen, finb aber allmählich faftifd) in beffen Gigeutum übergegangen. Serfauf unb Seilungen fittben fehr häufig ohne 3uftimmung beS §errn ftatt, Pieifad; fogär gegen bie auSbrüdliche Gintragung in ben ©runb* biidjern. Abgefehen bon ben oben bejeidjneten Quotenfä|en, fommen je nach Sage unb ©iite beS SobenS bie bcrfdjicbeuften jmifdjen ber .pälfte unb einem ©edjftel, and) beifpielsweife jwei günftel, jmei Siebentel unb jwei