101 Ad 49. Set unferem Solfe, bei biefen Säuern nämlich, haben früher folchc Swjtänbe gctjcrrfcht, bic einen jeben gortfchritt unb SBofjtftanb jut Unmögtid)feit malten. Eine befonberS fdjredlidjc Nolle fpielte in biefer Beziehung ber SSuther, wcldjer burch übermäßig ()oije 3>ttfenforberimgen oon 12, 20, 50, 100, 200 unb 500 Prozent fo manchen Sauer unb ©ntnbbefijjer gänzlich pgrunbe richtete unb iljit ber öeimftätte beraubte. SBitre nic^t mit 1. März 1899 bie ermähnte «Spar- unb Sorfdjußfaffa eröffnet worben, fo hätte ganj gewiß ber 2Bucf)cr bic ganje Snfelbeoölferung inS Serberben geftürjt. $um ©liid Würben fie fo uom fieberen Nuin gerettet, ba bie SSuchcrer ifjre oben erwähnten Sortierungen auf 6 Prozent tjerabfetjen mußten, 3U welchem Zinsfüße bie Spar- unb Sorfchußfaffa Sarlef)en gewährt. Nod) ift aber oict intenfioe Arbeit 3ur Nettung unb Hebung ber Säuern aus ber wirtfehaftüchen Notlage in weidje fie burd) beit SBudjer geraten finb, ju leiften. dagegen ift ba§ befte unb geeignetfte Mittel ein billiger ititb cntfpredjenber ft’rebit. ©crabe bcSroegcn braucht ber Sauer jetit, ba er zur Erneuerung feiner SSeinberge mit amerifanifdjen Neben gezwungen ift, ausgiebige unb fd)tteHe Hitfe, beim fonft werben wicber geWtffenlofe 28ud)erer auf-tauben, um abermals moraltfch unb materiell ba® Soll 311 uernidjten. ES wäre alfo unbcbiitgt nötig, ber laubwirtfchaftlichcn Arbeit im SBege ber h'efigeu „SoifS«©par- unb Sorfdjußfaffa" billigen Srebit jit fichcnt, biefen Srebit hätte aber bie hohe f. f. Negierung 51t gewähren. Ad 50. Ser Sauer biefer Snfel ift befonberS beSwcgcit nach Amerifa auSgewanbert, 11111 fiel) ©elb 51t oerfchaffen, bantit er feine heimifdjen Sebürfniffe beefen unb bie bott ber Phhßo£era öernichteten SSeingärten mit amerifaitifcheit Neben bepflanzen fönne. immerhin hat biefe AitSwanberung nach Amerifa jur Solge gehabt, baß bie Solonateüerhältniffe einigermaßen gemilbert würben, attcibingS ju nur geringem Sorteil für ben Solonen. AnbrcrfcitS hflt bie Auäwanberung manchem Colonen infofeut geholfen, als er ftd) burd) AuS= äahütng beS 9Bud)ererS öoit ©djulben befreite. Um eilte weitere AttSWanbentng itnb bamit öerbttnbene Ser» 3ögerung in ber Anpflanzung non amerifanifchen Neben 311 t>erE»tnbern, wäre es nötig, biefen Säuern abermals ein unverzinsliches Sarlehen 0011 100.000 K 31t gewähren. Ad 51. gutterpflanzen unb ©eittüfc werben auf SoloitatSgrunb nicht gepflanzt. Auf ber $nfel pago wirb allerbiitgS nicht ©hrtjfanthemunt, aber Sabaf angebaut. Siefer wirb auch auf SiolonatSgrünben gefät, wobei beut Herrn ein Sünftel ober ein ©cchftcl entrichtet wirb. Ad 52. Ser Saglof)n ift auf ber 3'ifet ohne Serpflegung 3 K, mit Serpflegitng 2 K. Ad 53. Ser Übergang ber ©rünbe in ba§ Eigentum ber Sioloueu wäre für bie Sanbwirifchaft mehr als oorteilhaft, ber tägliche fehnfiiehtige SBunfd) beS föoloitcn ift, ftch U011 ber ©flauem (ropstvo) 31t befreien. Ad 54. Ser Colone befifjt int allgemeinen ein fieineS unb abgenüjjtcS HauS» in Welchem bei ftetS wadjfeitber Sermeljrung ber Seüölferung and) mehrere gamilien wohnen, wag nicht nur üont fanitären, fonbern auch uont moralifd)en ©tanbpunft hödjft nachteilig ift. Sie Ernährung ber Säuern ift überhaupt eine feljr minbere unb befte£)t aus Erbäpfclu, Polenta unb Srot. ©eiten ißt ber Sauer gleifd), währenb er fid) gifche leichter befdjaffen fauu, namentlich, wenn ber gtfdjfang reid^lici) itnb bie greife billig finb. Sit ber ©tabt Pago ift baS Solf gewöhnt, ftäbtifch im Orte felbft 31t wohnen, währenb eS für bie Säuern biel nü^licher wäre, einen ©rttnb an3ufaufen unb barauf ein SBohnhauS 31t bauen, ba fie bann Weniger müßig bie Qeit oerbringen unb mehr arbeiten unb oerbienen würben. SBenn bic Säuern ber ©tabt Pago am Sattbc Wohltat würben, fönnten fie itd) mit Obftbait, ©arten» Wirtfchaft, ©cflügcl» unb ©d)Weinczud)t fotuic mit Bienenzucht befd)äftigen, WaS ihren SBohlftaitb heben würbe- Ad 55. Sw allgemeinen ift ber Sauer auf Pago fehr tüchtig, gewanbt nnb intelligent, befonberS in ber ©tabt Pago unb in ben Sörfern Puntaloni, Nooalja, Solan unb Sarbat. Hingegen finb bic Sörfer pooljana, Slalic nnb StnjiSfa etwas weniger anfgewedt, unb 3War Wegen ber flechten Nahrung, bie fie genießen, unb wegen ber bort herrfchenben Malaria. ES ift 31t hoffen, baß auch biefe Säuern arbeitfamer Werben, wenn fie einmal gan3 oon ber Malaria geheilt finb. Siefe Matariafur wirb in biefen Sörfern fchon feit brei Salden alljährlich borgenommen unb 3cigt fchöne unb günftige Erfolge. SBenn bie f. f. Negierung ben Säuern auf Pago 311m Anfaufe ihrer ©runbftüde eine Uuterftü|ung geben wollte, würbe bieS 3WcifelloS auf ber ganzen Qnfel gefteigerten SSohlftanb unb gortfchritt zur golge haben. Pago, ben 3. Sunt 1908. Bom ©ciitEinhEUDcPanbE. Bei- BürgErmEtpEr: liubak m. 1».