Zwei Psalmenhomilien des Arethas von Kaisareia. zerstreut überlieferten Gelegenheitsschriften des Arethas zuerst gesammelt und in einem Bande hat abschreiben lassen. Mit der Erwerbung von Klassikertexten und Werken der Kirchenväter und sonstigem gelehrten Schrifttum aus der Offizin des Bischofs Arethas, übernahm er auch aus lebhaftem Interesse für den überaus gelehrten Mann die von diesem selbst verfassten Schriften und Briefe, soweit sie ihm damals noch zugänglich waren. Bei der uns nur zu gut bekannten Nachlässigkeit des Mittelalters in der Sonderung des Eigentums der einzelnen Autoren, ist es unsere strengste Pflicht, bei der Durchmusterung von Planudes-Hand-schriften nachzuspüren, ob nicht darunter auch Eigentum unseres Arethas stecken kann. , Máximos, vor seinem Eintritt in den Mönchstand Manuel genannt, hat in seinem Idealismus und seiner edlen Begeisterung für echte Gelehrsamkeit, sowie in seinem unermüdlichen Eifer für die Erhaltung und Abschrift griechischer Schriftsteller viele gemeinsamen Züge mit Arethas. Er war nicht nur ein tüchtiger Theologe und Philologe, sondern auch Mathematiker, genau wie Arethas. Von seiner philologischen Tätigkeit legt der in seinem Aufträge und unter seiner Leitung abgeschriebene Kodex des Plutarchos (Parisinus 1671, vom Jahre 1295) Zeugnis ab. In diesem schrieb er eine Randbemerkung, welche für die Kritik der Texte sehr lehrreich ist (Vgl. J. Mewaldt, Max. Planudes u. die Textgeschichte der Biographien Plutarchs, Berl. Sitzungsber. 1906, S. 824 ff.). Diese Bemerkung befindet sich auf fol. 213' der Planudeshs. und bezieht sich auf die 69. Schrift des Plutarchos p. 412*. Sie lautet folgendermassen: Diese Stelle ist sehr unklar, weil die an vielen Stellen befindlichen Verderbnisse der alten Abschriften den Zusammenhang der Rede nicht erhalten können. Und ich sah ein altes Buch, in dem an vielen Steilen Lücken waren, da der Schreiber das Fehlende nicht finden konnte, es aber wahrscheinlich anderswo zu finden hoffte '). Hier jedoch wurde das Fehlende im Zusammenhang geschrieben, da keine Hoffnung mehr bestand, dass sich das Fehlende finden lassen werde. Dies nämliche also muss man auch überall annehmen, wo sich eine derartige Unklarheit vorfindet (Vgl. M. Treu, Zur Geschichte der Ueberüeferung von Plutarchs Moralia 1. Teil, ') Das in die Augen fallende alte Buch, «ln welchem an vielen Stellen Lücken waren», in dem für verderbte oder unleserliche Ausdrücke ein leerer Raum frei gelassen war. war eine Pergamenthandschrift von denen, wie sie zur Zeit der ersten Renaissanze für die Abschrift der verdorbenen Papyri eingeführt wurden. Dass aber aus Abschriften von solchen Perga-nent-handschriften des 10. Jahrh. das Corpus Planudeum des Plutarchos zusammengesetzt wurde, bezeugt der aus diesen erhaltene Codex Liurentianus (Conv. sopp. 206 s. X), weicher, wie Mewaldt gezeigt hat, von Planudes bei der Abschrift und Kollation seiner Plutarchos-Schriften benutzt worden war. Vgl. Mewaldt a. a. O. S. 833. In der Darstellung und Würdigung dieser philologischen Tätigkeit des Miximas schliesse ich mich eng an die Ausführungen von Sokr. B. Kugeas, «Arethas von Kaisareia und seine Tätigkeit», Athen 1915, S. 120 u. 12! an. Wer sich über die einschlägigen Fragen betreffs unseres Arethas weiter und genauer orientieren will, dem sei dis Werkchen des genannten Griechen sehr empfohlen. Ueber Einzelheiten werde ich In den meine Einzelpublikationen begleitenden literargeschicht-lichen Anmerkungen Stellung zu nehmen Gelegenheit haben.