unter dem Vorsitze des früheren Generalkonsuls in Konstantinopel, des Herrn Chitrowo, die russische Palästinagesellschaft, die alsbald den unglücklichen Muschiks unter wahrer Kreuzfahrtpropaganda von willfährigen Popen ihre letzten Kopeken erpreßte, die dann verschwenderisch zur Stärkung der russischen Orthodoxie im heiligen Lande ausgegeben wurden. Nichtoffiziell wurde die Gesellschaft sowohl von der Regierung als auch von allen zarentreuen Provinzverwaltungen reichlich unterstützt. Der Zar ward ihr „Protektor“, die Großfürsten Ehrenpräsidenten. Die Geldmittel wurden in wenigen Jahren so groß, daß Großfürst Sergius es schließlich einträglich fand, die Verwaltung in seine Hand zu nehmen, die Gesellschaft zur „Kaiserlichen“ und sich zum Vorsitzenden ernennen zu lassen, um dann allerdings alljährlich die mühselig gesammelten Millionen nicht fürs heilige Grab, wohl aber für seine sprichwörtlich gewordenen Orgien auszugeben. Pobiedonoszeff fand nichtsdestoweniger immer noch Geld genug, um die Unternehmung im Osten nicht einschlafen zu lassen. Einzelheiten dürften hier überflüssig erscheinen. Solowieff, in seinem 1901 erschienenen Werke über „Das Heilige Land und die Palästinagesellschaft“; Pobiedonoszeff in seiner Rede bei Eröffnung einer Sitzung des Synods im Jahre 1902; Erzbischof Wladimir von Moskau in seiner Synodalrede von 1903 und schließlich, nach den mandschurischen Niederlagen, die wieder wie vor alters wütend anwachsende Propaganda Solowieffs geben darüber genügenden Aufschluß. So greulich kam den Russen nach dem Japankriege die noch immer mächtig fortbestehende Organisation 98