tan und vom Zaren, ohne Krieg, erlangen. Er handelte also selbständig hinter dem Rücken des russischen Zaren mit geradezu bewundernswerter Geschicklichkeit und betrieb zwei innerlich voneinander ganz unabhängige Aktionen gegen den Fortbestand des hamidischen Reiches und seine Einheit. Einerseits benutzte er die katholischen Verbindungen seiner Verwandten, der Orléans, um Fühlung mit •Sabaeddin und seinen Plänen zu bekommen, und um zugleich die wesentlich katholische, für seine Projekte geradezu entscheidende Großmacht Österreich zu gewinnen. Andererseits betrieb er auf noch weniger direktem Wege die arabischen Unabhängigkeitstendenzen, die das Khalifat zerstückeln sollten. Wie ausgezeichnet ihm seine Aktion in bezug auf die österreichische Regierung gelang, zeigte sich nachher an der Gleichzeitigkeit der Unabhängigkeitserklärung Bulgariens und der Annexion Bosniens. Österreich seinerseits blieb außerhalb der Intrige. Es spielte ein in seiner Art echt Metternichsches Doppelspiel und hielt es nicht nur mit Bulgarien gegen das Sultanat, sondern, wie wir später sehen werden, auch mit dem Sultan gegen seine Widersacher. Jedoch war der Umstand, daß es — wie die anderen — an die Zerstückelung der Türkei dachte, für die moralische Kräftigung der so lose zusammenhängenden antihamidischen Bewegung von allergrößter Bedeutung. DIE ARABISCHEN AUTONOMISTEN Das befremdendste Element in diesem Gewirr von Tendenzen und Aktionen ist für Europäer sicher- Halbmond 19 289