politik ja gerade zum Ziele hat, dem Padischah die arabische Welt abspenstig zu machen, so war diese von selbst auftretende psychologische Erscheinung reiches Wasser auf die britischen Mühlräder. Die anglo-ägyptische Regierung brauchte nur etwas nachzuhelfen, um die „Skuubiastimmung“ (die natürlich nur bei der Minorität, den europäisch infizierten Bourgeois herrschte) in eine wirklich politische Tendenz zu verwandeln. Die Skuubia hatte einen religiösen Grund; sie hatte die Rückgewinnung des Khalifats an die Semiten zu verfolgen. Aber England brauchte eine Tendenz, die nicht die Semiten im allgemeinen, sondern das Land Ägypten im besonderen dem Einflüsse des Khalifen und Padischah entzog. Es mußte zu diesem Zwecke der Idee der Rassen- oder Religionszusammengehörigkeit die der Landeszusammengehörigkeit untergeschoben, kurz ein ägyptischer Patriotismus geschaffen werden. NICHTMUSELMANISCHE PATRIOTEN Und tatsächlich entstand bald eine neue politische Partei von Patrioten, die den Grundsatz des Wathania, der Landsmannschaft, auf ihre Fahne schrieb. Die Wathania aber hat, ihrem Wesen nach, durchaus nichts mehr mit dem Islam, noch mit dem Sultanat, noch mit dem Khalifat zu schaffen. Auch bei echten Muselmanen bestand stets das, was im alten Arabisch „Hhub ul-Wathan“, Liebe zum Lande, genannt war. Aber schon im Texte des Testamentes des Abdul-Asis lasen wir eine, jetzt erst ihre ganze 222