DAS WEIB DES VOLLENDETEN Ein Legendendrama von KARL GJELLERUP Mit Umschlagszeichnung von Emil Orlik Preis: geheftet M. 3.50, in biegsamem Leineneinband M. 5.— /'"tJELLERUP scheint sich ganz der dichterischen Verherrlichung des Buddhismus zuwenden zu wollen. Der „Pilger Kamanita“ machte den Anfang. „Das Weib des Vollendeten“ bildet eine würdige Fortsetzung. Die Bezeichnung Legendendrama für dies Werk ist dahin zu verstehen, daß dieses Drama nicht die Absicht verfolgt, irgendwie ein historisches Gemälde aufzurollen, aber auch durchaus nicht als die Inszenierung der Buddhalegende angesehen werden darf. Es ist vielmehr eine freie Dichtung, die ein einziges Motiv aus der Legende benützt und es dramatisch ausgestaltet. Ya^odhara, die Gemahlin des Buddha, will — als Einzige — sich nicht zur Lehre des „Erhabenen“ bekehren, weil sie ihren Gatten als Mensch und Mann zu sehr liebt. Der Kampf ihrer Leidenschaft mit ihrem heimlichen besseren Bewußtsein und dessen Sieg bilden den ganzen Inhalt des Dramas, dessen Vorspiel uns den religiösen Durchbruch im jugendlichen Prinzen Siddharta (dem späteren Buddha) und sein sich Losreißen von Heimat, Weib und Kind erleben läßt. Es ist mehr auf die Lektüre als für die Bühne berechnet. Der Leser wird es nicht ohne hohen Genuß aus der Hand legen. Der Laie wird sich gern von der starken poetischen Kraft des Autors und seiner blühenden Diktion fortreißen lassen, der Kenner die intime Kenntnis der Quellenschriften des Buddhismus und die große Akkomodationsfähigkeit des Verfassers anerkennen. Ja, bei ge- VERLAG DER LITERARISCHEN ANSTALT RÜTTEN & LOENING IN FRANKFURT A.M.