von Ägypten aus, wie wir sehen werden, erst im allerletzten Augenblicke der türkische Umsturz direkt unterstützt ward, wenn auch die praktische Arbeit nicht am Nile, sondern am Bosporus und vor allem in London ausgeführt werden mußte, so bleibt es nicht weniger wahr, daß der ägyptische Modernismus allein in vielen innerlich geschwächten Muselmanen jenen Seelenzustand hat schaffen können, der die Umwälzung, wenn nicht unmittelbar hervorrief, so doch zunächst an allen Orten verwickelter Zivilisation, in allen großen Städten des Orients am Mittelmeere, mit Wohlgefallen annehmen ließ. Als dieser Seelenzustand als wirklich bestehend angenommen werden konnte, begann wieder die große politische Arbeit vor der „rechten Tür“, in der Nähe Konstantinopels, in der europäischen Türkei, in Mazedonien. DIE UMTRIEBE IN MAZEDONIEN Während nämlich an allen Enden des osmani-schen Reiches England, wie beschrieben, an der stückweisen Zersetzung des Khalifats arbeitete und den revolutionären Sinn bei den Muselmanen entfachte, wirkte dieser bei den schon längst europäisierten Christen der europäischen Türkei bereits mit unerhörter Wucht. Mazedonien war und blieb die eigentliche Achillesferse des Sultanats. Und die Zersetzungsarbeit Englands mußte sich gerade dort um so energischer entwickeln, als die anderen Mächte am selben Orte gleiche Arbeit zu ihrem eigenen Nutzen mit Eifer betrieben. Die Mächte schufen die mazedonischen Wirren, die revolutio-232