tung, so doch Freiheit von den Ungläubigen wiedergewinnen wird. Von dem großartigen Erfolge dieser Methode weiß man in Europa so gut wie nichts. Es fällt auch aus dem Rahmen dieser Schrift, ihn im einzelnen darzulegen. Aber es genügt, um sich davon eine ungefähre Vorstellung zu machen, zu wissen, daß z. B. während des mandschurischen Krieges Delegationen der sibirischen und russischen Muselmanen in Konstantinopel erschienen, um zu fragen, ob der heilige Aufstand losbrech’en sollte; daß aus Nordwestchina gleiche Anfragen einliefen; daß Hamid die turkestanischen Muselmanen unter strengem Befehle zur Ruhe bringen mußte; daß den Marokkanern durch panislamitisch beeinflußte Orden die gegen Frankreich gerichteten Waffen zugesteckt wurden; daß noch im Jahre 1908 die Muselmanen Kaukasiens bloß noch das Signal zum Aufstand gegen Rußland erwarteten; sowie daß der für England so gefährliche Umschwung der muselmanischen Meinung in Indien ohne direkten Einfluß des Khalifen wahrscheinlich nie stattgefunden hätte. Es ist nun sicher, daß diese ganze Aktion allergrößten Stiles nur auf Grund des neu erwachenden Ansehens der Macht des Sultans hat ins Werk gesetzt werden können. Und in dieser Hinsicht war die allmählich immer festere Formen annehmende Freundschaft mit Deutschland ohne jeden Zweifel ausschlaggebend. Denn da Deutschland eben nur den Sultan und sonst gar nichts in der Türkei kannte, so war der Padischah' ganz persönlich in seiner Palastpolitik der Nutznießer der deutschen Unterstützung. 183