die praktische Ausführung des Planes ging, veran-laßte Lord Rosebery seinen alten Freund, Sir E. Grey, vom Mittelmeergeschwader, von Malta aus, gewisse Bewegungen ausführen zu lassen, die im Grunde den Zweck hatten, die Überfahrt Redschebs und seiner revolutionären Truppen von Tripolis nach Saloniki vor eventuellen Angriffen zu schützen. REVOLUTION IN DER WÜSTE Nun ging Redscheb zur praktischen Handlung über. Er verlangte vom Sultan einen Irade, wie dieser einen solchen nie zuvor ausgegeben hatte: nämlich die Anordnung großer Truppenmanöver in der Provinz Tripolis. Beruhigte ihn die große Entfernung, oder wagte er nicht, Redscheb zu reizen? Jedenfalls erhielt der Pascha die Erlaubnis, seine sämtlichen Truppen zu konzentrieren und sie an der Küste entlang durch die Wüste in der Richtung nach Benghasi zu führen. Diese eigenartige Truppenbewegung konnte in den Augen der türkischen Regierung einen viel ernsteren Sinn haben, als den eines bloßen Soldatenspaziermarsches. Die Truppen gingen ja nach der ägyptischen Grenze zu und konnten also offiziell den fortwährenden Vormarsch1 der anglo-ägyptischen Truppen an der wüsten Küste nach Westen über die offizielle Grenze hinaus aufhalten sollen. Tatsächlich stellte Redscheb die Sache in seinem Gesuch an den Sultan so dar und führte als Beweis für die Notwendigkeit des Marsches überaus präzise Tatsachen an. Seit Jahren rückten nämlich — wie wir schon früher andeuteten — die Anglo- 279