Bemühungen, das Land zu bereichern, stießen sich an der tiefen Unwissenheit der Bevölkerung. „Er wollte seinen Untertanen die Wege zu besserer Ausnutzung ihrer Hilfsmittel zeigen. Er legte großartige Versuchsfelder und musterhafte Ackerbauverwaltungen an, die dem Volke zum Vorbilde dienen sollten. Aber das Volk wollte es nicht verstehen und schenkte dem Beispiel keine Beachtung. Er ließ auf seine Kosten große Mengen Kupfersulfat, zur Rettung der Weinstöcke und anderer Pflanzen vor Krankheiten, kommen und sie den Bauern unentgeltlich zur Verfügung stellen. Aber diese wollten es gar nicht. Und einige, die sich etwas davon holten, um den Beamten gefällig zu sein, warfen es unbenutzt fort. Die Ernten wurden so schlecht eingebracht, daß alljährlich fast die Hälfte des Ertrages aus Nachlässigkeit und Unkenntnis verloren ging. Aber auf die vom Sultan angeordneten aufklärenden Vorstellungen antworteten die Bauern stets mit den Worten: ,Atallardan kalma/ Das heißt: ,So haben es die Vorfahren gemacht/ „Mir hat einer meiner Freunde, ein freisinniger Albanese erzählt, man habe einmal einen Ackerbauprofessor, einen ausgezeichneten, ehrlichen und aufopferungsfähigen Mann nach Konia in Anatolien geschickt, um dort den Bauern ein besseres Verständnis ihrer Einnahmemöglichkeiten beizubringen. Aber dieser Professor wurde von den Bauern feindlich empfangen und mußte bald erfolglos wieder zurückreisen. Warum? Er trug den Fez. Aber er trug um diesen nicht den Turban gewickelt. Und so erschien er den Bauern als ein Feind des Islam, ein Feind des Volkes, ein verbrecherischer Ver- 128