oder bei Robespierre fast unbewußte Machtsucht, trieben ihn zum Massenmordversuche, sondern die Notwendigkeit, das Reich zu retten, dem Volke einen großen Fürsten zu erhalten, dem Wohle des Volkes seine Familiengefühle zu opfern! Ihm kam sicherlich nicht die grauenhafte Komik seiner Haltung zum Bewußtsein. Ohne ihn gab es kein Heil für das Reich! Folglich mußten die, die ihn stürzen und seine Pläne zunichte machen wollten, vom Erdboden vertilgt werden! Und sogar wenn Murads Wahn nicht genügt hätte, ihm auf dem Pfade immer größerer Verbrechen weiterzuführen, so konnte kalte egoistische Überlegung ihn ebensowohl bestimmen. Durch die vergangenen gemeinsamen Verbrechen an Abdul-Asis hielt Midhat den Sultan fest. Er brauchte nur auf Abdul-Hamids Seite zu treten, und mit Murad war es aus. Dieser also mußte, wie die Lage war, jede Bedingung des Ministers annehmen. Welche nun auch im einzelnen die Motive des mit allen Hunden gehetzten Sultans gewesen sein mögen, so viel ist sicher, daß er die Vernichtung seiner männlichen Verwandten nach acht Tagen beschloß. Am 3. August sandte er an alle, wie Befehle aussehende Einladungen zu einem Bankett, das am 4. August abends im Kaiserschlosse Beylerbey abgehalten werden sollte. Nicht einer der Geladenen sollte lebend den Palast verlassen . . . ABDUL-HAMIDS EHRENRETTUNG Aber da geschah etwas ganz Unerwartetes, etwas in seiner Art Großartiges. Der Thronerbe Abdul- 71