geschickt Murad selbst aus. Er bewies ihm, daß die Absetzung seines Vaters auf jeden Fall stattfinden würde, so daß er in dieser Hinsicht mit irgend welchem Widerstande nur Schaden anrichten könnte. Wenn er im Gegenteil in seiner Eigenschaft als Palastkommandant der Absetzung Vorschub leisten wolle, würde er aber das Leben seines Vaters sicherstellen, das bei einem verschwörerischen, gewaltsamen Angriff auf den Palast ohne Zweifel in große Gefahr geraten würde. Der Prinz sollte also aus Sohnesliebe seinen Vater stürzen helfen! Aber Hussein-Awni machte ihm auch großartige Versprechungen. Die wieder erstarkte Türkei würde gegen die Slawen zu kämpfen haben; Jussuf würde die Heere befehligen und mit dem Titel des Ghasi, des Siegreichen, zurückkehren; Murad sei unkriegerisch und halb verrückt, man würde ihn bald auch absetzen können, und der einzig mögliche Nachfolger sei in Anbetracht seines militärischen Prestiges natürlich er. Ob Jussuf diesen Rosinen im Sack Geschmack abgewonnen hat oder aus anderen Gründen nicht widerstand, weiß niemand. Jedenfalls versprach er, die Palasttruppen nicht gegen die von Redif-Pascha zu befehligenden Regimenter, die den Palast am 31. Mai umstellen sollten, losschlagen zu lassen. Und dies Versprechen hat er ehrlich gehalten. Alles war bereit. DER STAATSSTREICH Die nackten Umstände des Staatsstreiches sind verschieden dargestellt worden. Sie wickelten sich in Wirklichkeit folgendermaßen ab. 43