bestand darin, die spontan überall in der Türkei entstandenen Gruppen von Unzufriedenen miteinander in Verbindung zu setzen und ihnen die Gewißheit einzuflößen, daß hinter ihnen eine ungeheure revolutionäre und ausländische Macht stünde. Das reine jungtürkische Programm, das recht eigentlich als osmanischer Nationalismus und antireligiöses, speziell antimuselmanisches Freidenker-tum zu bezeichnen ist, trat in dieser Arbeit noch nicht hervor. Denn es handelte sich ja vor allen Dingen um ein Zerstörungswerk, an dem jeder anständige Mensch teilnehmen konnte, und nicht um eine Reorganisation, gegen welche die meisten schwerwiegende Bedenken nationaler und religiöser Natur hätten Vorbringen müssen. Die Geschicklichkeit Nazims bestand gerade darin, das Gemeinsame herauszuschälen und das Trennende in den Hintergrund zu rücken. Was er trieb, war nichts als „Antihamidismus“. Und das sicherte ihm bei allen revolutionären Elementen ohne Ausnahme den . Erfolg. DER ANTIHAMIDISCHE KONGRESS Das ausgezeichnete Ergebnis seines Werkes wurde durch die Organisation des „antihamidischen Kongresses“ in Paris sozusagen konkret bewiesen. Auf diesem kamen im Frühjahre 1908 die wichtigsten Gruppen zur Feststellung der Hauptaktions-linien zusammen. Die Jungtürken dominierten. Die arabischen Independenzler zeigten sich offen. Die Griechen blieben trotz dringender Einladung fort. Aber das praktisch entscheidende Element waren 292