Grundlehre eine wirkliche Lebensgemeinschaft, eine Handelnsgemeinschaft, ein soziales Wesen und damit eine politische Organisation dar. Nie hätte der turanische Chan der Osmanli die Khalifatswürde an sich gebracht, wenn er sie nicht aus altem arabischem Lande geholt hätte. Erst Selim II., der Ägypten eroberte, durfte sich Khalife nennen und den Sitz des obersten Würdenträgers des Islam aus altem geheiligten Lande nach Konstantinopel, mitten unter die Ketzer verlegen. Die Padischah haben seitdem das Khalifat behalten, aber im Grunde nur, weil ihre politische, besser noch ihre militärische Macht im ganzen Islam die größte war. Von vielen, und nicht von den schlechtesten Muselmanen wird der türkische Khalife nur geduldet, und im Falle die rein politische Macht der Osmanli schwinden sollte, würden diese unzweifelhaft das Khalifat einem würdigeren Fürsten, einem echten Araber und womöglich einem Scherif anvertrauen wollen. Aus diesem Grunde ist es von vornherein verfehlt, etwa den zwingendsten Einfluß auf alle Muselmanen durch Vermittlung des türkischen Padischah' gewinnen zu wollen. Weniger als die Gruppen der Ulema und die stillen Heere der Chuan ist der Sultan imstande, zu irgend welcher freundlichen Haltung der Muselmanen fremden Ländern gegenüber beizutragen. Ja — um die ganze Wahrheit zu sagen — die politische Macht des Islam würde mit dem Verschwinden des türkischen Sultanats höchst wahrscheinlich durchaus keine Verfinsterung, sondern im Gegenteil eine innere Regeneration erfahren, die mit einem Schlage den alten Ideen vom 175