DER PILGER KAMANITA Ein Legendenroman von KARL GJELLERUP In Buchausstattung von Emil Orlik = DRITTES TAUSEND = Preis: geheftet M. 5.—, ln biegsamem Leineneinband M. 6.50 IM allgemeinen sind wir’s gewöhnt, daß unser moderner Roman nicht über die Dauer eines einzelnen menschlichen Lebens hinausragt. Gjellerup aber weicht in seinem Werk von der Allgemeinheit ab, in diesem Punkt wie in so manchem ändern. Ja, er bietet uns etwas so durchaus Eigenartiges, daß es vielleicht jenseits der Interessengrenze so mancher Leser liegen dürfte. Doch soll dies keinen Vorwurf für den Verfasser bedeuten, gibt es doch viele Leute, die außerhalb ihrer Landesgrenzen nur das zu schätzen vermögen, was ganz wie daheim ist. Den Beginn der Erzählung verlegt der Autor etwas weit zurück, in die Zeit des Buddha, und lehnt sich in Stil und Ausdruck stark an die überlieferten Reden desselben an, ohne in Wiederholungen zu verfallen. Sitten und Anschauungen einer der unseren räumlich und zeitlich so fernen Epoche sind geschickt hineingewoben, und ein starker poetischer Einschlag zieht sich durch das Ganze. Zunächst machen wir die Bekanntschaft Kamanitas, wie er als lebensfroher junger Kaufmann seine erste gefahrvolle Handelsreise unternimmt und bei dieser Gelegenheit auch sein Herz verliert. Die nun folgenden Schilderungen seines Liebesglückes sind voller Poesie, voller Mondesstrahlen und Blütenduft Wie dann, nach kurzem Glück, die Abschiedsstunde hereinbricht, geloben die Scheidenden einander, angesichts der heiligen Ganga (der Milch- VERLAG DER LITERARISCHEN ANSTALT RÜTTEN & LOENING IN FRANKFURT A. M.