ZU DEN FORTS. 209 Kirchenräuber in vandalischer Weise wiitheten und bei ihrem Versuch, in die Kirche einzudringen, die Marmorrosetten und Statuen des Fensters der Capelle beschädigten.1 * Der venetianische Renaissance-Palast gegenüber dem Dom stammt aus dem Jahre 1522 und war früher die Loggia. Jetzt haben sich darin ein Kaffeehaus und —• in dem ersten Stockwerke — ein Club angesiedelt, dessen Mitglieder Fremden gegenüber gern urbane Gastfreundschaft üben. Zu den Forts. Sebenico bewahrt noch heute zahlreiche Reste seiner alten Befestigungen. Schon bei der Einfahrt dvirch denCanale S. Antonio haben wir das, 1540 unter der Leitung Sanmichelis erbaute Fort Nicolö mit seinem auf dem Sims des Thores stehenden geflügelten Löwen2 kennen gelernt. Die Stadt selbst war von Mauern umgeben, die erst 1829 restauriert wurden und auf den Anhöhen in ihrem Rücken erheben sich nicht weniger als drei Forts, von welchen das unterste und nächste besonders im Jahre 1647 eine Rolle spielte. Damals vertheidigte es nämlich jener Freiherr Christof Martin von Degenfeld, dessen schöne und gelehrte Tochter Louise nachmals als morganatische Gemahlin des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz und „Raugräfin von der Pfalz“ geschichtliche Bedeutung erlangte. Nach dem Freiherrn heisst das Fort noch heute Fort Barone, liegt aber in Trümmern, während sein höherer Nachbar Fort S. Giovanni erst 1837 renoviert wurde und noch heute, obschon militärisch ganz wertlos, versperrt gehalten wird, so dass, wer die schöne Aussicht von der Höhe geniessen will, den mit der Aufsicht betrauten Bauer herbeiholen muss. Das Gehöft des Bauern befindet sich unmittelbar ausserhalb der Stadt auf einem von der Drniser Strasse überschrittenen Sattel, wo man Fort Giovanni in einiger Entfernung hoch oben 1 Restaurierungen des Domes haben 1843/44 und seit 1850 stattgefunden. 2 Siehe Schluss des Capitels XII. Führer durch Dalmatien.