548 DIE BOCCHE. Breite wurde, dessen Fläche (2680 Quadratmeter) genügte, um das Kirchlein mit einem hübsch gepflasterten Baum zu umgeben und auf der Seite gegen Risano hin ein Kaffeehaus zu bauen, das am Hauptfeiertage (15. August) den zuströmenden Wallfahrerscharen seine Pforten öffnet. Spaziert man um die Kirche herum, so erschliessen sich der Reihe nach die Hauptbilder der östlichen Bocche: Die Catene mit dem, in den Kastanienwald des Vrmac gebetteten Ober-Stolivo, die neue Hochstrasse und die Bergforts oberhalb Risano, Perasto mit dem Cassone und — in der Richtung, welche die grünen Kuppeln der Kirche weisen — das alte Gemäuer auf S. Giorgio mit dem Lovcen im Hintergründe. UNTER- UND OBER-STOLIYO. Im Innern der kürzlich restaurierten Kirche fallen vor allem zwei Reihen von Bildern auf, welche der Perastiner Maler Tripo Kokoljic (Cocaglia), 1661—1713, geschaffen hat. Zwischen ihnen ziehen sich an den Wänden zahlreiche, in grössere Tafeln vereinte silberne Votivtäfelchen hin, welche schon durch die dargestellten Objecte — Herzen, Hände, Füsse, Schiffe im Sturm u. dgl. — verrathen, dass sie in Momenten der Gefahr der Madonna gelobt worden sind. Ein lichtvolles Bild bietet der aus weissem Genueser Marmor von A. G. Capellano gefertigte Hochaltar, vor welchem Engel einen ebenfalls weissmarmornen Vorhang halten, hinter welchem man das Gnadenbild erblickt. Es ist bis auf die Köpfe des Jesukindes und der Madonna mit getriebenem Silber bedeckt.