SPAZIERQÄNQE. 127 Wendet man sich, hier rechts, so kommt man alsbald anf einen herrlichen Höhenweg, der zwischen Dickichten zapfenbehangener Seestrandskiefern und grossen Papiermaulbeerbäumen hoch über der Küstenstrasse hinführt und eine entzückende Schau auf den breiten spiegelnden Canal von Zara mit seinen Segelbooten, sowie jenseits auf die Zinnenburg der Insel Ugljan gewährt. Weiterhin biegt der Weg auf die Südseite des Parks und man sieht einige Meter tief auf einen grossen Wiesenplan hinab, der sich südwärts in die ausgedehnten flachen Culturmulden verliert, welche die Albanesen des Borgo Erizzo bebauen. Ein- und Ausbuchtungen des Weges lassen erkennen, dass er den Contouren eines alten Festungsvorwerkes folgt, das hier dem historischen Gedenken zuliebe erhalten und doch zugleich in einer die Zaratiner der Gegenwart befriedigenden Weise umgewandelt wurde. Schliesslich biegt der Umfassungsweg auf die Nordostseite des Parkes und erschliesst über das Ende des Hafens und die lachende Campagna der Vorstädte Cereria und Barcagno hinüber jene Aussicht auf die schwarzgefleckten grauen Kalkzüge des Velebit, die auf allen Aussichtspunkten um Zara stets Anfang und Ende der Betrachtung des Naturfreundes bildet. Besonders herrlich ist der Anblick abends, wenn das Gebirge erst zu einem bläulichen Schattenzuge wird, während zur Seite der Himmel vom Grau des Horizontes durch eine Rosa-Zone in das lichte Stahlblau der Zenithregion übergeht, und wenn dann der Velebit plötzlich im Abendroth strahlt, die Inseln im Nordwesten wie in Rothglut aufleuchten und smaragdgrüne Firmamentflächen mit diesem Roth und mit der dunklen bläulich spiegelnden Meerflut contrastieren, auf welche jetzt der Leuchtthurm der Punt’amica seine Strahlen wirft. Ein solcher Sonnenuntergang beim harmonischen Geläute der Abendglocken gehört wohl zu den schönsten Bildern, welche man von einem Spaziergange in Zara in den Schatz seiner Erinnerungen aufnehmen kann. Borgo Erizzo (Arbanasi). Ebenfalls von der Porta Terraferma kommt man auf die Küstenstrasse hinaus, auf welcher die Zaratiner gern nach dem in Gärten gebetteten und durch die Herkunft seiner heutigen Bewohner interessanten Borgo Erizzo wandern.