108 ZARA. Milieu der von Venedig beeinflussten Städte versetzt und in ähnlicher Anlage in den meisten Küstenstädten Dalmatiens wiederkehrt. Eine Inschrift auf der Loggia: „Hie regimen purum magnaque facta manent“ besagt, wozu das Gebäude ursprünglich bestimmt war, doch soll nach Cattalinich die Gerichtshalle im Carneval in einen Tanzsaal verwandelt worden sein und dann die Folterkammer nebenan als •— Boudoir für die Damen gedient haben. Später kam in die Loggia die Biblioteca Paravia, welche nach ihrem Gründer benannt ist, der sie seiner Vaterstadt zum Geschenke gemacht hat. Loggia und Uhrthurm bilden die Südost- beziehungsweise Nordwest-Fa9ade der Piazza dei Signori; an der Nordostseite derselben erhebt sich das Rathhau s.' In der südöstlichen Richtung setzt die Strasse als Via Carriera fort und führt uns auf den Campo S. Simeone, wo wir zunächst rechts das Gebäude der Statthalterei und links die Kirche S. Simeone bemerken, in deren N ähe, auf der Piazza Colonna, sich die römische Säule und jene beiden Merkwürdigkeiten Zaras befinden, welch’ letztere unter dem Namen B ovo (Bo’) d’Antona und die Cinque Pozzi bekannt sind. Auf diesem Platze, welchen rückwärts der hoch auf einer ehemaligen Schanze gelegene Abhang des GiardinoPublico abschliesst, erhebt sich rechts in der Form eines fünfseitigen Prismas der mächtige alte Thurm Torre del Bovo d’Antona, der ursprünglich, als Zara noch eine Halbinsel war, auf dem verbindenden Isthmus stand, und wahrscheinlich als Beobachtungsthurm diente. Noch die Franzosen benützten ihn zur Aufstellung eines Telegraphen, welcher etwa in den Canal von Zara einlaufende Schiffe der Engländer und Russen signalisieren sollte; seit 1852 aber weht von ihm hoch die österreichische Flagge und ist im Innern eine gangbare Die alterthümliche Sonnenuhr an der Aussenseite des Rathhauses trägt die Initialen: A. D. P. G. (Angelo Diedo Provveditore Generale) 1790. RÖMISCHE SAULE.