DER DIOCLETI ANPALAST. 311 kloster von S. Klara •—- jetzt Volksküche (Pucka Kuhin ja)— in dessen Mauern übrigens vielfach antike Beste eingelassen sind, jede Nachforschung ausschloss. Wenden wir uns also wieder dem Domplatz zu, von dem Hauser sagt, dass er „dem Beschauer ein gewaltiges Stück versteinerter Geschichte vor Augen führt, eine grosse Illustration, der kein erklärender Text gewachsen sein könne“. Ursprünglich grenzte der Säulenhof östlich und westlich wieder an offene Höfe, indem von der Säulenreihe der westlichen Langseite bis zum Jupitertempel ein Intervall von 25 Metern, von der Säulenreihe der östlichen Langseite bis zum Mausoleum Diocletians (jetzt Dom) ein Intervall von circa 10 Metern bestand. Diese Intervalle sind jetzt auf der Ostseite durch den mittelalterlichen Domthurm, und auf der Westseite durch die liier stehende Häuserfront ausgefüllt, durch letztere so gründlich, dass man zum rings umbauten Jupitertempel derzeit nur durch das schmale Sv. Ivan-Gässchen gelangt. Der Jupitertempel (früher als Asculaptempel bezeichnet und jetzt die Taufcapelle von Spalato) ist ein viereckiges Gebäude, das aus einer auf hartem Podium sich erhebenden Cella mit Säulenhalle besteht. Die Cella, zu deren 6 Meter hohen und 2V2 Meter breiten Eingangspforte man auf einer Treppe hinansteigt, hat im Innern nur 7’3 Meter Länge bei 5'9 Meter Breite, und ist scheinbar mit einem Tonnengewölbe überdeckt. In Wirklichkeit besteht die Decke aus drei nebeneinanderruhenden und halbkreisförmig zugeschnittenen Steinen, deren Unterseiten cassettiert sind. Das Taufbecken in der Capelle (in longobardischem Style, darstellend einen croatischen König oder Christus) hat die Form eines griechischen Kreuzes und dürfte aus dem XIV. Jahrhundert stammen. Die beiden hölzernen Thürflügel, die in der Capelle aufbewahrt werden, stammen aus dem Jahre 1214 und vom Portal des Domes her. (Siehe „Der Dom“.) Der durch die Darstellung der Jagd auf den kaledonischen Eber bekannte Sarkophag, der sich früher vor dem Eingänge befand und Anlass gab, den Jupitertempel mit dem Mausoleum des Diocletian (dem jetzigen Dom) zu verwechseln, steht seit 1886 im Museum.1 1 Siehe auch die Angaben im Abschnitte „Spaziergang durch die Stadt“.