800 SPALATO. Vor der Taufcapelle, welche Adam eines der schönsten antiken Monumente Europas nennt, befindet sich der Sarkophag des Canonicus Joseph Selembrius (f 1533); im Innern bemerkt man an den Seiten des 1886 neu errichteten Altars die Marmorsarkophage der Erzbischöfe Johann von Ravenna (f 680) und Lorenzo (f 1097), sowie beim Eingänge einen kleinen Sarkophag, in welchem 1242 zwei Töchter Belas IY. bestattet wurden. 1 Diese Sarkophage wurden erst in neuerer Zeit aus der S. Matthäus capelle hieher übertragen, welche behufs Restaurierung und Herstellung des Domes demoliert werden musste. Yon der Taufcapelle leitet die in eine Ecke gebrochene Fortsetzung der Ulica S. Ivana südwestlich und man kommt, eine Abzweigung nach rechts beiseite lassend,2 in eine ungemein düstere schmale Schwibbogengasse (Ulica Grota), welche uns, da sie der Riva parallel läuft, wieder gegen Osten zurückführt, wobei wir die mehrmals erwähnte, unter dem Vestibüle des Palastes zum Meer ziehende Grottengasse (Grotte) übersetzen. Folgt man der Schwibbogengasse bis auf den kleinen Platz der Ulica Sv. Klare, so kommt man von hier links zu einem der prächtigsten antiken Überreste Spalatos, nämlich den mächtige Stufen tragenden vier Säulen, welche die Südseite des Domes umgeben. (Siehe Abschnitt „Der Dom“, Seite 312.) Der directe Weg westlich zum Domplatz ist uns hier gegenwärtig durch die Einplankung versperrt; doch kommt man leicht auf einem kleinen Umweg dahin und schlägt nun die nach Norden führende Ulica Porta Aurea ein, wenn man einen Blick in die Nordhälfte der Altstadt werfen will. Vom Domplatz zur Porta Aurea. Die oben erwähnte Gasse, die Ulica Porta Aurea, schied ursprünglich die Hofgebäude des Palastes, und zwar soll sich links, im Westflügel, das Gynäkäon befunden haben (die Räume für 1 Gestorben in Clissa, während der Flucht Belas vor den Mongolen (Tartaren). 2 Diese Abzweigung theilt sich sofort wieder; rechts geht es hinauf zu dem Strassenzuge von der West- zur Ostpfo’rte (Ulica Zvonika), links kommt man hinab zum Trg Sv. Mihovila. Dieses letztere Gassenstück ist interessant, weil es knapp vor den Ruinen der Bäder zur Ruine des ältesten aus dem VII. Jahrhundert stammenden Hauses von Spalato führt.