522 VON RAGUSA IN DIE BOCCHE DI CATTARO. die es gegen Ende des XIY. Jahrhunderts unter bosnischer Oberhoheit besassen. Im Jahre 1419 gehörte der nördliche Theil, von Dorf Obod bis zur Burg Sokol, dem Peter Pavlovic, der südliche Theil dem Vojvoda Sandalj Hranic. Letzterer schloss nun einen Pact mit Ragusa, wonach er der Republik seinen Besitz abtrat und letztere erwarb, nach mancherlei Streit wegen doppelt geforderter Kaufsumme, 1427 auch den nördlichen Theil des Gebietes, auf welchen inzwischen Radoslav Pavlovic, der Sohn Peters, Anspruch erhoben hatte. In ragusäischer Zeit galt das an die Adeligen der Republik vertheilte Canali-Thal als die blühendste unter den Grafschaften der Republik und noch heute zählt der Landstrich zu den bestbebauten und dichtest bevölkerten von Dalmatien, da in der eigentlichen Thalmulde circa 100 Menschen auf dem Quadratkilometer leben. Sitz des Conte war früher das unter den Abhängen der Snijeznica gelegene Pridvorj e, während später das an der Südseite des Thaies gelegene Gruda, wo in die Küstenstrasse die von Trebinje über Grab kommende Strasse einmündet, zum Hauptort wurde. Auf die Snijeznica (1234 Meter). Die schönste Tour, welche Bergfreunden vom Canali-Thal aus offen steht, ist jene auf die Snijeznica, die man am bequemsten von der Poststation Gruda aus antritt.1 Hier zweigt von der dalmatinischen Küstenstrasse2 die nach Trebinje führende Strasse ab, welche zunächst das Canali-Thal an seinem östlichen Saume, wo es in Hügelland übergeht, gegen Norden quert, und dann in Serpentinen zum Dorf Ljuta ansteigt,3 das bereits in circa 1 Gruda von Ragusavecchia 21, von Castelnuovo 19 Kilometer. 2 Die dalmatinische Küstenstrasse zwischen Ragusa und Castelnuovo wurde von den Österreichern schon in den Vierziger-Jahren angelegt, und zwar das durch die Sutorina führende Stück mit Einwilligung der Türkei. Die Strasse Gruda-Grab-Trebinje entstand erst seit der Occupation. 3 Von Ljuta wendet sich die Strasse östlich am Gehänge, steigt in Serpentinen zum Dorf Mrcine auf (428 Meter) und biegt nun nordwärts in die Depression ab, Prapatni dö, welche das Karsthochplateau der Snijeznica von dem noch höheren Plateau der Bjelotina scheidet. (Letzteres bildet die Westabdachung des vom Orjen südwärts ziehenden Hochgebirgskammes.) In der Depression steigt die Strasse bis 839 Meter und senkt sich dann nach Grab. (Siehe Abschnitt „Von Ragusa nach Trebinje“ Seite 496.)