302 SPALATO. die Frauen, welche die Garderobe des Kaisers und seines Hofstaates besorgten), während der Ostflügel für die männlichen Hofbediensteten bestimmt war. Beim Passieren der engen, abends sehr volkbelebten Gasse, fällt uns links der Palazzo I veil io durch sein prachtvolles Portal auf; dann kommen wir zur inneren Thorwölbung und durch einen Hofraum zur äusseren Porta Aurea, welche in interessanter Weise auf ein Factum vorbereitet, durch welches der Diocletianpalast für die Entwicklung der Architektur von höchster Bedeutung geworden ist. Betrachten wir das Thor selbst, so sehen wir die 4 Meter hohe und 3 '/„ Meter breite Thorölfnung durch ein aus rhombischen Steinblöcken gebildetes Architrav abgeschlossen. Das ist älterer römischer Styl, welcher Säulen und Pfeiler, sofern erstere nicht ganz freistanden, nur mit horizontalen Simsen belastete. Etwas später wurden auf diese Simse Bogen aufgesetzt, wie es der Hauptbogen der Porta Aurea zeigt, welcher aus 19 reich ornamentierten Segmentstücken besteht; bei den Wölbungen oberhalb des Thores aber finden wir, wie überhaupt im Diocletianpalast zum erstenmale, die einst horizontalen Architrave selbst in Bogen verwandelt, und somit jene enge Constructionsverbindung zwischen Säulen (oder Pfeilern) und Bogen hergestellt, vermöge welcher aus dem römischen der romanische und gothische Styl hervor-gieng. Nordseite der Altstadt. Yor der Porta Aurea, die erst 1860 durch Conte Buratti aus dem Schutte hervorgegraben wurde, dehnt sich der hübsche Stadtpark (Gradski Perivoj) aus. Zwischen ihm und der Stadtmauer aber führt der Put Bolnice weiter zu dem Nord-ostthurm des Palastes (Torre S. Rainerio), welchem die Reste der zu den Stadtbefestigungen des XVII. Jahi’hunderts gehörenden Paparella-Bastei gegenüberliegen. Ostseite der Altstadt. Borgo Lucac. Beim Nordostthurm beginnt nun, der alten Ostmauer des Palastes entlang, der Put Pazara, in welchem wir dort, wo das zur Rechten befindliche, an die Mauer angebaute Archäologische