Naehmopt. Wenn man sioli das Bild vergegenwärtigt, welches Petter 1857 von Dalmatien entwarf und damit die heutigen Zustände des Landes vergleicht, von welchen dieses Buch eine Anschauung vermitteln soll, wird man nicht verkennen, dass in 40 Jahren bedeutende Fortschritte erzielt worden sind. Gleichwohl erschien den dalmatinischen Patrioten das Tempo der Entwicklung als ein langsames im Vergleich mit dem Wandel in anderen Kron-ländern und sie erblickten die Ursache des Zurückbleibens theils darin, dass der Staat nicht genug aufwandte, um Dalmatien, das fi'tr ihn eine eigenartige, durch die Steuerleistung allein nicht ausgedrückte Bedeutung hat, zu heben, theils aber auch darin, dass das zum übrigen Staatskörper excentrisch gelegene Land bisher nicht in jene lebhaftere Verbindung mit dem Beichscentrum gelangte, welche allein der Schienenstrang bewirkt. In beider Hinsicht bahnte sich vor einigen Jahren ein beträchtlicher Wandel an. Die Etablierung Abbazias als klimatischer Curort lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit mehr als früher auf die Naturschönheiten und das Mediterranklima Dalmatiens, das vermöge seiner zahlreichen, zu Winterstationen geeigneten Bivieren, seiner herrlichen Aussichtsberge und seiner Fülle sehenswerter Alterthümer allen Anspruch besitzt, ein Fremdenverkehrsland comme il faut zu werden. Gleichzeitig brach sich aber, da die zunehmende Industrialisierung Europas selbst eine central-continentale Macht wie Österreich-Ungarn auf die Erschliessung ferner Absatzgebiete verweist, auch kräftiger die Erkenntnis Bahn, dass die Monarchie in ihrem ausgedehntesten Küstenlande und besonders in Dalmatien, das schon so viele rührige Bheder und Schiffsbauer und so viele Tausende tüchtiger Seeleute hervorgebracht hat, einen Factor künftiger Entwicklung besitze, der es wohl verlohnt, dass man Opfer bringe, um das Land „in den Sattel zu heben“.1 Von der Erkenntnis zur Durchführung des als richtig Erkannten ist oft ein weiter Schritt. In Dalmatien entwickeln sich jedoch die Dinge seit einiger Zeit ziemlich rasch, und verschiedene Anzeichen lassen schliessen, 1 Des Näheren hat diese Verhältnisse erst kürzlich der Lloydpräsident Sectionschef Freiherr v. Kalchberg in einem Essay über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Küsten xinserer Monarchie auseinandergesetzt.