DER DIOCLETIANPALAST. 313 mittelte eine 3’/2 Meter hohe Treppe, über der sich einst wohl ein Säulenbau mit Giebel befunden haben muss. Dieser ist aber zerstört, wie denn überhaupt die ganze Anlage des Gebäudes im Laufe der Jahrhunderte durchgreifende Änderungen erfuhr. Schon im VII. Jahrhundert machte nämlich Johann von Ravenna, der erste Bischof von Spalato, das Mausoleum Diocletians zur christlichen Kirche und weihte sie Maria Himmelfahrt, wodurch einestheils der Tempel als Ganzes erhalten blieb, andererseits natürlich die heidnischen Statuen und Attribute fallen und der christlichen Einrichtung weichen mussten. Zunächst und das frühe Mittelalter hindurch blieben übrigens die baulichen Veränderungen gering und erst im XIII. Jahrhunderte begannen einschneidendere Wandlungen, als Maria von Ungarn, Gemahlin Karls II. (des Lahmen) von Neapel, den Thurm bauen liess, welcher von der Königin Elisabeth, Gemahlin Karl Roberts von Ungarn, im XV. Jahrhundert fortgesetzt und erst im XVII. Jahrhundert vollendet wurde. Der Thurm steht unmittelbar zwischen der östlichen Säulenreihe des Peristyls (Domplatzes) und der antikenPforte des Mausoleums (jetzt Hauptportal des Doms) und wurde so erbaut, dass die Freitreppe zum Portal in malerischer Weise durch das unterste, zugleich die Vorhalle der Kirche bildende Thurmgeschoss führt. Letzteres ruht auf den antiken Substructionen, die ursprünglich nur SPHINX TOB DEM DOME, für die Vorhalle des Mausoleums 1 bestimmt waren und trägt noch vier luftige, stark durchbrochene Etagen, zu deren reicher Ornamentik der Baumeister allerlei antike Fragmente von Sculpturen und Marmorplatten aus dem nahen Salona benützte. Als sechste Etage hatte man 1818 einen achteckigen Aufsatz mit Helm construiert, der aber nun ebenso wie die schadhaft gewesenen oberen Etagen 1 Die Basis des Thurmes bildet ein Rechteck von 10 Meter Länge, 7'/s Meter Breite und 47 Meter Höhe.