VON POLA NACH ZARA. 91 längs der Ostküste bis Lussingrande führenden Wege erhält man, wenn man in entgegengesetzter Richtung in die, allerdings zwei Stunden entfernte Macchie hinauswandert, denn da ist noch die ursprüngliche Mediterranvegetation erhalten. Auch diese gibt dem Fremden einen guten Begriff von den Yegetationszaubem des österreichischen Südens, die er im südlichen Dalmatien in noch grösserer Fülle und Üppigkeit wiederfinden wird. * Nach Lussin passiert der Eildampfer die südwärts folgende Insel Asinello, wo wir von den quarnerischen Inseln Abschied nehmen. Denn schon der nächste kleine Scoglio Gruica ist dalmatinisch und fortan haben wir im ganzen Umkreis nur mehr dalmatinisches Land und dalmatinische Gewässer. Yom Scoglio Gruica nimmt der Dampfer ostsüdöstlichen Curs in den Canale di Selve, der sich eine Meile breit zwischen den Inseln Selve (nordöstlich) und Premuda hin erstreckt und als das Propyläion der zaratinischen Inselwelt gegen Nordwest betrachtet werden darf. Hier hat man anfangs noch freie Ausblicke gegen Westen in das offene Meer; gegen Osten aber beginnt bereits deutlicher der Yelebit in Erscheinung zu treten, das Wahrzeichen Festland-Dalmatiens, das nun immer näher rückt und den grossen Osthintergrund des Panoramas bildet, wie dieses auch wechseln mag. In Wirklichkeit trennen uns vom Yelebit, in West-Ost-Rich-tung die Insel Selve, der Canal Ulbo, die Insel Ulbo, der Quarnerolo, die Insel Maon, der Canal Maon, die Insel Pago und der Canal Morlacca (Montagna), eine geographische Thatsache, die man beachten muss, wenn man in der sich nun entfaltenden grossartigen Insellandschaft nicht jede Orientierung verlieren will. Eine Reihe von Riffinseln, die uns zum erstenmale mit dem Namen „Pettini“ veitraut machen, bezeichnet die Grenze des Canale di Selve und kaum sind wir ihnen entlang gedampft, so befinden wir uns schon inmitten sehr veränderter Scenerie. Weithin flutet jetzt das Meer gegen Osten, während sich westlich vor die See Inseln vorzulegen beginnen: Skarda, Isto, Melada, so dass wir, in die breite Mitte des Canals von Zara gelangt, nun plötzlich wie auf einem Riesensee uns befinden, der rings zwischen