44 ALLGEMEINES ÜBER DALMATIEN. oder specielle Lebensweise Interesse. "Wir erwähnen hier nur die vor-stechendsten und beginnen wieder mit den Stachelflossern. Da haben wir von den Panzerwangen ausser den schon genannten Drachenköpfen die Knurrhähne (Trigla lyra, it.: Angioletto), mit ihrem rhombischen, fast kalbskopfähnlichem Kopf, an welchem rechts und links zunächst je ein dreifingriger Greifapparat und dann die Doppelflosse ansetzt, und den Flugbahn (Dactylopterus volitans, it.: Nibbio, Gallina) mit sehr grossen flügelartigen Brustflossen; ferner von den Viperflschen den Himmelsgucker (Uranoscopus scaber, it.: Bocca in Capo); von den Makrelen den Petrusfisch oder Häringskönig (Zeus faber), der in Schwärmen den Sardellen folgt und den bis 4 Meter langen Schwertfisch (Xiphias gladius, it.: Pesce spada), der in der Jugend ein ganz delicates Fleisch liefert; von den Eiemenfischen den rothen Bandfisch (Cepola rubiscens); von den Armflossern den bekannten Seeteufel oder Froschfisch (Lophius piscatorius, it.: Eospo); von den Stichlingen die Meerschnepfe (Centriscus scolopax, it.: Galinazza) mit schnepfenartigem Kopf und langer, an einen Schnepfenschnabel gemahnender Mundröhre; endlich von den Lippfischen den herrlichen Pfauenlippfisch(Crenilabrus pavo, italienisch Liba), einer der schönsten Fische, der sich durch blaue oder grüne Grundfarbe, rothe Längsstreifen und gelbe, roth und blau gefleckte Flossen auszeichnet, den Meerjunker oder Begenbogenfisch (Julis vulgaris, it.: Girella oder Donzella) und den Papageifisch (Scarus cretensis). Von Weichflossern, die nicht schon als Nutzfische erwähnt wurden, seien aufgezählt: Von den Schlangenfischen der Sand-Aal (Ammodytes tobianus), der Holothurienfisch (Fieraster acus) und der gebartete Schlangenfisch (Ophidium barbatum, it.: Galiotto); von den Haftkiefern der Sonnenfisch (Orthagoriscus mola), den die Italiener pesce luna nennen; von den Büschelkiemern die im Seegras vorkommende, bis 90 Centimeter Länge erreichende Seenadel (Syngnathus acus) und das bekannte Seepferdchen (Hippocampus antiquorum, it.: Cavallo marino). Alle die bisher aufgezählten nutzbaren und anderen Arten gehören zu den Knochenfischen der Zoologen. Von den Knorpelganoiden kommt in den dalmatinischen Gewässern der gemeine und adriatische Stör vor (Ascipenser sturio, it.: Storione), dessen Fleisch als das schmackhafteste gilt und daher am theuersten bezahlt wird. Die Haie sind in etwa einem Dutzend Arten vertreten, von welchen indessen bloss der 1 bis 2 Meter lange Hundshai (Galeus canis), der höchstens s/4 Meter lange Katzenhai (Scyllium canicula) und vor Allem der wenig grössere Dornhai (Spinax acanthias) häufiger Vorkommen. Besonders der letztere (it.: Aziale) wird von den Fischern oft gefangen und auch gern gegessen, während bei den übrigen Haien die sonstigen Nutzungen in erster Linie stehen. Es wird nämlich die Haut getrocknet als Poliermittel und gegerbt als Leder verwendet, während Leber und Fett zur Thranbereitung dienen. Auf die grossen Haie macht man auch der von der Seebehörde ausgesetzten Prämien wegen Jagd, doch werden in der Adria kaum mehr als 6 bis 8 solcher Meerungeheuer jährlich erlegt, und besonders der