298 SPALATO. Querstrasse der Altstadt (Porta Ferrea—Domplatz— Porta Argentea). Im Peristyl (dem heutigen Domplatz) wurde die Längsstrasse von einer Querstrasse gekreuzt, welche das Westthor (Porta Ferrea) mit dem Ostthor (Porta Argentea) verband und ebenfalls noch heute erhalten ist. Wer auf dem oben beschriebenen Wege von der Riva (Stara Obala) zum Gospodski Trg gelangt ist, dem öffnet sich jene Quergasse zur Rechten und leitet nach wenigen Schritten vor die jetzt in Häuser eingebaute, aber noch wohlerhaltene Porta Ferrea, sowie weiter durch die Ulica Zvonika' auf den Domplatz, von dem Petter treffend bemerkt, dass der alterthümliche Anblick jedem gebildeten Fremden unwillkürlich ein Stillestehen gebiete, obwohl der Platz eigentlich nur klein und gegenwärtig durch die zum Zwecke der Restaurierung des Grlockenthurm.es errichtete Baracke verräumt ist. (Länge 35, Breite 13 Meter.) Vor allem fesselt hier die südliche Schmalseite, welche einst die innere Hauptfa9ade des Kaiserpalastes bildete und seit 80 Jahren an ihrem Fronton die Marmortafel trägt, welche an den Besuch Kaiser Franz I., am 13. Mai 1818, erinnert. Hier schloss an den Yorhof (Peristyl) das den Göttern geweihte V estibulum, hinter welchem man sich das mit Bildsäulen der Vorfahren und Trophäen erfüllte, heute nicht mehr vorhandene Atrium zu denken hat, das ist den eigentlichen Yorraum der Kaisergemächer und der Bäder, welche sich weiter südlich gegen das Meer hinzogen. Von den zwei Wölbungen, die man im Yestibulum bemerkt, gehörte die untere dem oberwähnten Canal beziehungsweise der jetzt seine Stelle einnehmenden Grottengasse an. Vor der Hauptfacade stehend, hat man links den aus dem Mausoleum Diocletians entstandenen Dom mit dem im Mittelalter erbauten Glockenthurm, gegenüber aber (rechts) erhebt sich an der westlichen Langseite eine Flucht von Privathäusern, in deren Facaden prachtvolle korinthische Säulen eingemauert sind. Beide ‘ Inmitten dieser Gasse befindet sich der in gothisch-venetianischem Styl gehaltene Palazzo Cindro.