DIE „BLA'JE GROTTE“ AUF DER INSEL BUSI. 417 Die „Blaue Grotte“ auf der Insel Busi (Bisevo). Von der Südwestspitze Lissas (Pta. Stupisce) 6, von Comisa 9 Kilometer in südwestlicher Richtung entfernt, erhebt sich aus den Fluten der Adria ein in buchtenreichen Steilküsten aufsteigendes Eiland von etwa 4 Kilometer Länge und 2 Kilometer Breite, das im ganzen von etwa 160 Menschen bewohnt wird. Zu ihrer kleinen Siedlung, dem um das 66 Meter hoch gelegene Kirchlein S. Sylvester gruppierten Dorfe Busi hinaufzusteigen und zu sehen, wie eine so abgeschiedene Inselbevölkerung lebt und webt,1 gewährt nicht geringes Interesse; hauptsächlich aber zieht Busi durch seine Grottenbildungen8 an, besonders durch die 1884 von Baron Ean^ sonnet entdeckte Blaue Grotte, welche die sehenswürdigste unter einer grossen Anzahl ähnlicher Höhlenbildungen ist. BLAUE G-BOTTE VON busi. Busi ist trotz seiner Steilküsten im allgemeinen mit Vegetation bedeckt, besonders mit Meerstrandskiefern, immergrünen Eichen, Arbutus, Myrten, Cistus, Rosmarin, Viburnum tinus u. a., nur die der stärksten Brandung ausgesetzte Südostküste, wo sich als Hauptgipfel die 240 Meter hohe Vela gora erhebt, zeigt kahle Wände. Die zehn Grotten, welche Baron Ransonnet kennt und von welchen die Medvjedina (Bärenloch) 150 Meter Länge hat, vertheilen sich jedoch auf die ganze Inselküste, und speciell die Blaue Grotte öffnet sich an der Nordostküste, im Hintergründe der Valle Ballon, als ein Thor von 2y2 Meter Breite, das sich bei ruhiger See 1% Meter über dem Spiegel des hier 5 Meter tiefen Wassers wölbt. Während bei bewegter See die Einfahrt schwierig, wo nicht unmöglich ist, kann also bei ruhigem 1 Die Bewohner der Insel sind croatischen Stammes, Katholiken, und betreiben ausser dem Wein- und Obstbau, der Schaf- und Bienenzucht, besonders den Fischfang. (Die Buchten der Insel sind ob ihres Reiclithums an Sardellen und Scombri berühmt.) 2 Isola di Busi bedeutet im venetianischen Dialekt ungefähr: die Löcher-Insel (busi = buchi); bis = Porus, Führer durch Dalmatien. 27