VON BENKOVAC NACH VRANA. 177 Vranese, der es hoch in der Gunst Sultan Ibrahims IV. gebracht und Geld genug erworben hatte, um 8000 Ducaten auf die Erbauung eines Han zu verwenden, das inmitten prächtiger Parkanlagen stand und jeweils zahlreiche Gäste in seinen Mauern sah. Sogar eine Wasserleitung hatte man geschaifen, und zwar von einer nahen romantischen Felsgrotte her, die noch heute den erhalten gebliebenen und als Wirtshaus dienenden Han mit Wasser versorgt. Das Andenken an Halil-Beg, dessen Geschlecht in Bosnien unter dem Namen der Begs von Durakovic fortlebt -— sie nennen sich auch Begs von Vrana — ist in der Gegend ebenso wie die Erinnerung an Maäkovic bei dem Landvolke erhalten geblieben, obwohl die Herrlichkeit der beiden schon im Jahre 1647 ein rasches Ende nahm. Damals erschien nämlich der venetianische Heerführer F o s c o 1 o vor Vrana mit einem Heere, das hauptsächlich aus sogenannten Grenzern bestand, d. h. Bewohnern der Kotari, deren Führer (Pfarrer Sori 6 und andere) schon gelegentlich der Wanderung durch die Zaratiner Kotari Erwähnung fanden (siehe Seite 133). Mit diesen Tapferen eroberte Venedig Vrana, wo ihm reiche Beute zufiel; doch kümmerte sich die sinkende Republik wenig um ihren neuen Erwerb und gab Vrana 1752 der Bologneser Adelsfamilie Bor eil i zu Lehen, deren Nachkommen noch heute in Zara leben. •3fr In die Zeit jener Besitzergreifung fällt der erste von Fortis erwähnte Versuch, einen Canal zu bauen, durch denman dieVrana-Sümpfe zu entwässern oder wohl gar den Vrana-See abzuleiten gedachte. Der damals begonnene Canal war jedoch schon, als ihn Fortis um 1775 sah, verfallen und zu weiteren ernsten Bodenmeliorationen kam es nicht mehr, bis in neuester Zeit die österreichische Regierung die Sache in die Hand nahm, in der Absicht, hier ein Pendant zur Austrocknung der Narenta-Sümpfe zu schaffen. Da die Vrana-Sümpfe vom See circa 7 Kilometer nördlich sich erstrecken und circa 3'/» Kilometer breit sind, bedecken sie ein Areal von über 20 Quadratkilometer oder 2000 Hektaren. Dieser ganze Complex soll urbar gemacht werden, und zwar hat man zunächst den alten Canal, welcher den See mit dem Meer verbindet, gereinigt, und in dem Sumpfe eine Abzugsrinne gegraben, aus der jetzt zur Zeit der Winterhochwässer die Flut wie eine Cascade in den See fliesst. In der Folge sollen noch zwei je 10 Kilometer lange Entwässerungscanäle angelegt werden, und steht also zu hoffen, dass dem begonnenen, auf G-ewinnung neuer Ackergelände und Sanierung abzielenden Werke in nicht zu ferner Zeit voller Erfolg blühen werde. Führer durch Dalmatien.