VON CETINJE ZUM SCUTARI-SEE UND NACH ANTIVARI. 591 Bedeutung. Der Sutorman-Pass (siehe Seite 565) liegt zwischen dem der Soznia planina angehörigen österreichisch-montenegrinischen Grenzgipfel VrSuta (1188 Meter) und dem schon der Bumija-Kette zuzurechnenden Kosa (1131 Meter). Er liegt in 836 Meter Seehöhe und krönt die Auffahrt aus der vegetationsreichen südlichen Thalschaft der Crmnica zu den kahlen Karsthöhen durch eine prächtige Schau in das Thal der oberen Zeljeznica auf die baumreiche grüne Ebene von Antivari und auf das Meer hinaus. In die Ebene herabgekommen, gabelt die Strasse bei der Kula Selim-Bey: links geht es nach der Stadt Antivari,1 die seit der Beschiessung durch die Montenegriner im Jahre 1876 in Trümmern liegt und die 8000 Einwohner, welche sie einst zählte, zum grössten Theil verloren hat, rechts kommt man nach dem Hafen, bei welchem sich — unfern der fürstlichen Villa — langsam eine neue Siedlung zu entwickeln scheint.2 Hier sind wir am Ende unseres Abstechers nach Montenegro, wieder in der Nähe der Südspitze Dalmatiens und zugleich an der ersten Dampferstation für Jene, welche mit der Dalmatienreise einen Besuch Corfüs verbinden wollen. (Siehe folgendes Capitel.) ' Antivari (Bar) wurde von den Bömern Antibarium genannt, da es dem italienischen Bari gegenüberliegt. 2 Freunde exotischer Bergtouren können mit einer der auf dem Scutari- ' See üblichen Londras oder einem kleineren Boote von Virpazar längs der Westküste bis zum Scoglio Muric herabfahren, hier landen und über die zu Montenegro gehörenden Albanesendörfer Unter- und Ober-Murici und die Bijela Skala (959 Meter hoher Sattel des Bumija-Gebirges) nach Antivari hinüberwandern. Vom Sattel dürfte sich auch die Ersteigung der Bumija unschwer bewerkstelligen lassen, wenn man in Vir oder Murici einen Führer aufgetrieben hat, mit dem man sich verständigen kann.