NACH CANNOSA. 497 Ein Jahr vor ihm besuchte Kronprinzessin-Witwe Stephanie Cannosa und speiste in einem viereckigen Ausschnitte des Gartens an einem runden Tische, der zu den Ehrwürdigkeiten des Besitzthums gehört. Hier pflegte sich nämlich im XY. Jahrhundert, als Ragusa in höchster Blüte stand und die Gozze Rectoren waren, der ragusäische Senat zu versammeln, um der Sommerhitze der Stadt zu entgehen, zu einer Zeit, wo der Park als solcher noch nicht bestanden haben soll. Auch Tegetthoff zählt zu den vielen Berühmtheiten, welche Cannosa in seinem Bannkreise sah, und welche Revue passieren zu lassen dem Besucher ein Gedenkbuch „Cannosa“ ermöglicht, welches der Besitzer als Erinnerung an die Bewunderer seines Tusculums aufbewahrt. Bei dem Schlösschen selbst, an dessen Eingang eine 600jährige Eiche Wache hält, überrascht den Besucher eine Art Apotheose des dalmatinischen Südens, dargestellt durch eine Fülle solcher Mediterran- und Tropengewächse, welche sich durch prächtige Blüten und Früchte auszeichnen. Da prangt die herrliche Magnolia ferru-ginosa mit ihren lederigen, an der Oberseite grünglänzenden, unten röth-lichen Blättern, da stehen Orangen- grotte (im Gozze’schen Garten), und Mandarinenbäume, vollbehängt mit Goldfrüchten, da sehen wir die Süd- und Hauptfront des Hauses von Ficus indica fast verdeckt, der nicht nur zur Zeit der Blüte, sondern auch im Herbst, wenn das Orangegelb der Früchte in Zinnoberroth übergeht, einen prächtigen Anblick gewährt. Aus der Menge immergrünen Laubes und färbiger Früchte aber erheben sich die Wedel hoher Palmen, wie der Latania borbonica und Chamaerops excelsa, deren Früchte wie grüne Riesentrauben unter der Blätterkrone den Schaft umgürten.