BURNUM. 183 eiert — es stehen nur mehr zwei ganze und ein halber Bogen — immerhin darf sie Interesse beanspruchen, weil man in ihr den wichtigsten Überrest einer Stadt vor sich hat, die in römischer Zeit zu den bedeutendsten Orten Binnen-Dalmatiens gehört haben muss. Das von P 1 i n i u s als Festung erwähnte Burnum war im IV. Jahrhundert ein bedeutsamer Strassenknotenpunkt Dalmatiens und unter anderem durch eine, die Krka (Titius) überbrückende Strasse mit dem alten Promona (Promina) verbunden. Schon damals galt es für einen alten Handelsplatz der Antariater, des nach dem Ausspruch eines antiken Geographen, grössten und mächtigsten Stammes der Liburner, und wurde daher auch Liburna oder Civitas Burnistarum genannt. Schon die Liburner dürften diesen ihren Grenzmarkt gegen die Dalmater befestigt haben; später aber stand hier die 11. Legion und hinterliess manche Yotivsteine, welche der Boden gleich goldenen und anderen Münzen, griechischen, römischen und gothischen Inschriften, Ringen, Statuen, Waffen u. dgl. aufbewahrte. Man nimmt an, dass sich das antike Heerlager bei dem „römischen Bogen“ befunden hat, welchen einige für einen Triumphbogen des aus Dacien zurückkehrenden Trajan halten, da ein dieses Kaisers gedenkender Inschriftstein gefunden wurde, während andere in ihr die Pforte der Prätur von Burnum erkennen wollen. Wahrscheinlich stand hier das Castell und war durch die Heerstrasse mit der Stadt verbunden, die man westlich gegen das Dorf Rudele hin vermuthet, wo sich die übrigen Ruinen befinden. Unter diesen sind besonders die Überreste eines Amphitheaters bemerkenswert, dessen grössere Achse 80 Meter misst, und die Ruinen eines alten Aquäductes, welcher das Wasser einer in der Richtung gegen Benkovac 12 Kilometer entfernten Quelle herzuleitete. Wie die Geschichtschreiber berichten, kämpften noch im J'ßhre 537 bei Burnum die Legionen tapfer gegen die von Uhigitilei befehligten Gothen, so dass sich diese nach Scardona zurückziehen mussten. Im Jahre 639 aber wurde Burnum von den Avaren vernichtet und verschwand seither aus der Geschichte.