DER MONTE TARTARO. 213 Der Monte Tartaro (Trtar). (496 Meter.) Der Monte Tartaro > ist nicht nur durch den an seinen Hängen gedeihenden Wein berühmt, sondern auch ein Aussichtspunkt ersten Banges. Er erschliesst ein grossartiges Diorama auf das Meer, und zugleich über wilde Karstöden hin den Anblick von Bergscenerien, welche ausser der Svilaja und Promina noch den Prachtabfall der Dinara umfassen, da der Horizont nordöstlich über die Gegend von Knin hinausreicht. Auch geologisch ist der Berg interessant, wie aus folgender, von Dr. Kerner gegebenen Darstellung erhellt. Der Zug des Monte Tartaro bildet eine nordwestlich ziehende Falte, welche gegen Südwesten so geneigt ist, dass sie als liegend bezeichnet werden muss, während jene des Kremeno- schief, jene des Mideno-Planina aufrecht ist. An den Unterseiten dieser Falte tritt das Eocän in local verschiedener Weise zutage. Am Südwestgehänge des Monte Tartaro ist der ganze Schichtcomplex von den Cosinabänken bis zu den mitteleocänen Knollenmergeln vertreten. Steigt man hier bergan, so trifft man südöstlich des Gehöftes Bupicave am Fusse des Berges zunächst thonige Cosinaschichten und plattigen oberen Foraminiferenkalk; dann am Gehänge eine breite Kalkzone mit Alveolinen und eine schmale Zone mit Nummuliten und endlich in der Umgebung der hoch oben am Berge befindlichen Lokva (Wassertümpel) die gelblich-grauen Knollenmergel. Die ersten Felsen ober der Lokva sind wieder fossilreicher Nummulitenkalk, und weiter hinauf folgen einander auf eine Yerticaldistanz von 20 Metern Faunen von Alveolinen, Milioliten und Budisten. Cosinaschichten fehlen, da sie hier vielleicht bei der Überschiebung des Eocäns durch den Kreidekalk zerquetscht wurden; doch treten sie am Fusse des, dem Monte Tartaro nordwestlich vorgelagerten Hügels (344 Meter) auf, um den die Strasse Sebenico—DrniS einen Bogen nach Norden macht. Es sind hier hellgraue, zahlreiche Bissoen und Melanien enthaltende Bänke. Weiter nordwestlich, besonders bei Skoöic erscheinen als Vertreter der oberen liburnischen Stufe weisse plattige Mergel mit reicher Foraminiferenfauna und Anthozoenrestsen und treten an die Bucht von SlavSic heran, ein Isoklinalthal, das durch Auswaschung der Mergel zwischen hartem Budisten- und Alveolinenkalk entstanden ist. Der Alveolinenkalk begleitet dann die Südwestgehänge des Berges Scogl und die anschliessende Landzunge, welche sich südlich der Mündung des Canals von Scardona (Krka) in den Lago Prokljan vorstreckt. 1 Den Namen führen einige auf die Mongolen-(Tataren-)Einfälle von 1241 zurück.