LISSA. 418 die jetzt Gradina heisst. Eine zweite antike Stadt auf Issa, von welcher Polybius und Hirtius berichten, bestand wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Comisa. Issa hielt in der Zeit der römischen Bürgerkriege erst zu Pompejus, nach Cäsars Tode aber zu Augustus und wurde wahrscheinlich erst damals der römischen Provinz Dalmatien ein verleibt. Zahlreiche Ruinen im Hafen von Lissa erinnern noch an jene Zeiten. Eine überlebensgrosse Marmorfigur Kaiser Domitians, welche aus dem Hafen herausgeholt wurde, befindet sich jetzt im Hofraume des kunsthistorischen Museums in Wien. Als die Gothen von Ravenna nach Salona hinübersegelten (nach Procop 535 n. Chr.), zerstörten sie Issa und die Bewohner siedelten sich nun zum Theil in der Umgebung an. Eine zweite Zerstörung erlitt die Stadt Issa durch die Narentaner, doch wurde der Ort abermals aufgebaut und nahm auch wieder die N achkommen der in die Umgebung gezogenen Lissaner auf, als deren INSEL LISSA von Osten gesehen (Schlachtfeld). Siedlung am 24. August 1483 von den Aragonesen zerstört wurde, die zur Unterstützung des Venedig bekriegenden Herzogs Hercules von Este eine Flotte ausgerüstet hatten. Die Seeschlachten bei Lissa 1811 und 1866. In der venezianischen Zeit waren Lissas Schicksale enge mit jenen Lesinas verknüpft; als aber Venedig fiel, trat Lissa neuerdings wie im Alterthum besonders hervor und wurde in unserem Jahrhundert zweimal der Schauplatz von Seeschlachten, deren einer (1866) sogar Bedeutung in der Weltgeschichte zukommt. Die Insel war 1806 von den Franzosen und 1807 vorübergehend von den Russen besetzt worden und wurde in den folgenden Jahren der Con-