RAGUSAS BAUDENKMALE. 471 Ein historisch interessantes Kirchlein Ragusas ist jenes von S. Nicolö (Sv. Nikola), an der Stelle, wo einst der serbische König Bodin, als ihm Ragusa geflüchtete Verwandte nicht ausliefern wollte, ein Belagerungscastell erbaut hatte; zu den neuesten Gotteshäusern Ragusas aber zählt das der Serbisch-Orthodoxen (Srp. Pravoslavna crkva), welches auf dem Platze, wo das Geburtshaus Gundulic’ stand, nach den Plänen des Spalatiner Perisic 1877 erbaut wurde. Von Kirchen ausserhalb der Stadtmauer mag jene von Dance (bei Fort S. Lorenzo) erwähnt sein, die mehrere Bilder von Nicolö Raguseo enthält, und jene der Mutter der Barmherzigkeit (Gospa od Milosrgja), zu welcher ein von der Gravosa-strasse links bei Bella vista abzweigender Weg führt. Das Innere dieser erinnerungsreichen Kirche ist vornehmlich durch die vielen kostbaren Schenkungen interessant. Die ragusäischen Seeleute schrieben alle wunderbaren Errettungen von Mann und Schiff der in dieser Capelle verehrten Gottesmutter zu, wesswegen auch alle vorbeifahrenden ragusäischen Schiffe die Kirche mit Kanonensalven begrüssten. Von den Wänden ist manches aus der Geschichte der ragusäischen Marine abzulesen. Profanbauten. Der Rectorenpalast (Dvor). Weitaus das älteste und interessanteste Gebäude in Ragusa ist der seiner Bestimmung, seinem Ursprünge und seinem Aussehen nach an den Dogenpalast gemahnende Rectorenpalast, der zu den wenigen vor das Erdbeben von 1667 zurückreichenden Denkmälern der Stadt gehört. Der Palast wurde 1388 erbaut und war ursprünglich mit Thürmen beiderseits befestigt, da er nicht nur als Rathsgebäude, sondern auch als Arsenal diente. Kaum vollendet, brannte er 1435 ab und wurde durch Onofrio di La Cava wiederhergestellt; doch erlitt er nochmals 1462 durch Feuer THÜBKLOPFER am Rectorenpalast-Tliore.