332 AUSFLÜGE VON SPALATO- lagernd, jener feinkörnige, in der Farbe an die Kehlheimer Platten erinnernde Kalkstein auf, . den die Cementfabrik verarbeitet und hier kommen wir nun, fort westwärts wandernd, allmählich höher auf der Südseite des Berges, die nach den Mittheilungen unseres ebenso gelehrten als freundlichen Begleiters, des Herrn Professors Kolombatovic aus Spalato, als das Frühlingsgelände der Stadt zu betrachten ist. Denn eilt schon in den übrigen Umgebungen Spalatos, wie z. B. der Ebene von Salona, der Frühling demjenigen Mittel-Europas um 1'/* Monate voraus, so ist das Südgehänge des Monte Marjan noch mehr begünstigt und bietet selbst im Winter so reiches Grün, so vielfachen Blumenflor, dass das Gestade in dieser Hinsicht selbst die 5 Kilometer nördlicher hinziehende Riviera delle Sette Castelia übertrifft. Aller Wahrscheinlichkeit werden sich daher hier einst, wenn man das Klima Dalmatiens allgemeiner würdigen wird, Colonien von Winterrefugien erheben; vorläufig findet man an dem ganzen Gehänge nur ein paar Häuschen und Capellen, und wandert in jener ruhigen Ungestörtheit, die so vielen Naturfreunden das liebste Milieu des Naturgenusses ist. Aber auch für den Botaniker ist der Monte Marjan hoch interessant, da er nahezu den Inbegriff der Flora von Spalato und den grössten Theil der mediterranen Flora Dalmatiens überhaupt an seinen Gehängen vereinigt. Bis fast zur Höhe begleiten uns die Pflanzen der Cultur-region, der Weinstock mit vorwiegend dunkelblauen Trauben, die Olive, der Feigenbaum, im Borgo auch Mandelbäume, einzelne Granatbäume, edler Lorbeer u. a. Längs des Weges und an den uncultivierten Stellen aber herrscht die freilebende Flora, die hier selbst gegen Ende der spätsommerlichen Dürreperiode reich an Blüten-Erscheinungen ist. In dem für die Mediterran-Flora typischen Grüngrau der sammtig oder filzig behaarten Blätter prangen der Salbei (Salvia), das Marrubium (auffällig durch die die Stengel umfassenden wespennestartigen Fruchtstände), das mit kleinen grauen Blättchen besetzte und auch klein- aber dicht- und reichbltitige Teucrium polium, der mit silbrig behaarten kirschkernartigen Früchten